Sehr geehrter Herr Hombücher,
zu Ihrem Beitrag: „Ihre Meinung: Soll es weiterhin Silvesterfeuerwerke geben?“ ist es schwierig, sich eine eigene Meinung zu bilden, da der Text von Ihnen doch sehr negativ wirkt.
Eine neutrale Berichterstattung scheint es zu diesem Thema bundesweit kaum noch zu geben. Manche Zeitungsredaktionen schaffen diesen Spagat zwischen kritischem Hinterfragen und positivem Nutzen.
Die größte Debatte dürfte in diesem Jahr das Thema Feinstaub sein, angestoßen durch die Deutsche Umwelthilfe. Einen sehr guten Beitrag hat die Firma Weco Feuerwerk aus Eitorf dazu veröffentlicht:
„Die Zahlen des UBA (Umweltbundesamt) und der DUH(Deutsche Umwelthilfe) sind nur geschätzt.
Wie absurd die Debatte um das Traditionsgut Feuerwerk geführt wird, zeigt sich exemplarisch an der Diskussion über das Thema Feinstaub. Zum einen entbehren die Feinstaubmengen, die das Umweltbundesamt (UBA) in seiner Berechnung publiziert hat und die anschließend von der Deutschen Umwelthilfe aufgegriffen und sogar pauschal um über zehn Prozent erhöht wurden, jeglicher Grundlage. Die in den Medien meist aufgegriffene, jährliche Feinstaubmenge durch Feuerwerk von 4.500 bis 5.000 Tonnen ist das Resultat aus Modellierungen und Hochrechnungen und wurde bisher nie unter realen Bedingungen gemessen.
Zum anderen werden in der öffentlichen Darstellung häufig Fakten vertauscht. Denn: Feinstaub ist – anders als CO2 – kein klimarelevantes Gas. Trotzdem wird die Forderung nach Feuerwerksverboten häufig mit der schädlichen Auswirkung auf das Klima begründet. Des Weiteren sind Feinstaubkondensate, die beim Abbrand von Feuerwerk entstehen, wasseranziehend und verschwinden somit aufgrund der Luftfeuchtigkeit sehr schnell wieder aus der Luft. Diese Feinstäube besitzen grundlegend andere physikalische Eigenschaften, als Feinstäube, die im Straßenverkehr entstehen.
Die Menge an CO2 ist verschwindend gering
Faktisch entsteht beim Abbrand von Feuerwerk Kohlendioxid – genauso, wie bei jedem anderen Verbrennungsprozess von kohlenstoffhaltigen Substanzen auch. Der Anteil an CO2, der beim Abbrand von Feuerwerk entsteht, beträgt, bezogen auf die komplette, in der Bundesrepublik ausgestoßene Menge von jährlich ca. 800 – 900 Millionen Tonnen, lediglich ein Millionstel. Ein Großteil des im Feuerwerk enthaltenen Kohlenstoffs stammt zudem aus regenerativen Quellen – das dabei entstehende CO2 ist nicht klimarelevant.
„Ich bin kein Freund von plakativen Beispielen, aber hier mache ich eine Ausnahme: Bei der Verbrennung von einem einzigen Liter Benzin – super, bleifrei – entsteht genauso viel klimarelevantes CO2, wie beim Zünden von 750 unserer größten Raketen. Für eine Tankfüllung können Sie lange Feuerwerk machen!“, so Schreiber weiter. ( Quelle: https://www.presseportal.de/pm/43116/4476931)
Ein weiteres Statement von Herrn Ralf Schuler, das noch über die Debatte von der Tradition Feuerwerk zu zünden hinaus geht, ließt sich wie folgt: ,,Tempolimit,Fleischverzicht, Flugscham, Böllerverbot – haben wir Deutsche eigentlich einen Knall?“
Einfach mal leben ist nicht unsere Stärke und leben lassen schon gar nicht. Tradition, Kinder-Spaß, einmal im Jahr Jux und Tollerei? Wo kämen wir hin! Kein Anlass ist uns zu dämlich, die Sinnfrage zu stellen, Optimierung anzumahnen und am Ende ein Verbot zu fordern.
Wie lange ist sinnloses Verkleiden beim Karneval noch geduldet? Zweckfreies Baumaufstellen in der Weihnachtszeit oder zielloses Balltreten im Stadion schadet der Umwelt, sorgt für Verkehr, Lärm, Müll… – und macht trotzdem Spaß.
Das Leben ist mehr als Feinstaub und CO2-Bilanz. Niemand darf beim Böllern in Gefahr gebracht oder belästigt werden. Das versteht sich von selbst!
Niemand wird zum Knallen an Silvester gezwungen. Wenn die Mehrheit der Deutschen gegen Böllerei ist, soll sie es halt lassen. Aber wer unseren Alltag zum Kloster machen will, soll das für sich entscheiden- und nicht anderen vorschreiben, ein spaßbefreites Leben zu führen. (Quelle: https://www.bild.de/politik/kolumnen/kolumne/kommentar-haben-denn-alle-einen-knall-66954680.bild.html)
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen einen guten Rutsch, ob mit oder ohne Feuerwerk.
Mit freundlichen Grüßen
Michael Schwippert
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