Bad Honnef – Wer durch die Straßen und Grünanlagen von Bad Honnef spaziert, begegnet einem alltäglichen, aber höchst ärgerlichen Anblick: Hundehaufen auf Gehwegen, in Grünstreifen, auf Spielwiesen oder sogar in Naturschutzgebieten. Ein Problem, das vielen Bürgerinnen und Bürgern auf den Magen schlägt – nicht nur im wörtlichen Sinn.
Ein Problem, das stinkt – wortwörtlich und im übertragenen Sinn
Dass Hundebesitzer ihre Verantwortung nicht wahrnehmen und die Hinterlassenschaften ihrer Vierbeiner liegen lassen, ist nicht nur ein Ärgernis für Passanten, sondern stellt auch eine ernsthafte Umweltbelastung dar. Was viele nicht wissen oder ignorieren: Hundekot ist kein harmloses „Naturprodukt“, das von selbst verschwindet. Im Gegenteil – er enthält hohe Mengen an Stickstoff und Phosphor, was gravierende ökologische Folgen nach sich zieht. Besonders in sensiblen Ökosystemen wie Naturschutzgebieten verändert der übermäßige Nährstoffeintrag das natürliche Gleichgewicht. Stickstoff-liebende Pflanzen wie Brennnesseln vermehren sich rasant und verdrängen empfindlichere Arten. Die Artenvielfalt geht zurück.
Auch die Landwirtschaft leidet
Besonders problematisch ist Hundekot auf landwirtschaftlich genutzten Flächen. Die Tiere können Wurmeier oder Parasiten wie den gefährlichen Fuchsbandwurm ausscheiden. Gelangen diese in das Futter von Nutztieren wie Kühen, sind ernsthafte gesundheitliche Schäden nicht ausgeschlossen. Die Nachlässigkeit einzelner Hundehalter wird so zur Gefahr für ganze Tierbestände.
Zahlen, die zum Nachdenken anregen
Ein einziger Hund produziert in seinem Leben durchschnittlich eine Tonne Kot und rund 2.000 Liter Urin – beides mit enormem Stickstoffgehalt. Diese Mengen summieren sich bei den vielen Hunden in einer Stadt wie Bad Honnef zu einer gewaltigen Umweltbelastung. Es ist deshalb kein Wunder, dass engagierte Bürgerinnen und Bürger, die sich ehrenamtlich um Grünflächen kümmern, zunehmend frustriert sind. Wer möchte freiwillig Beete pflegen, wenn man zuvor Hundekot beseitigen oder gar hineintreten muss?
Bad Honnef: Zwischen Gleichgültigkeit und Ignoranz?
Obwohl die Problematik seit Jahren bekannt ist, bleibt die Stadtverwaltung weitgehend untätig. Weder gibt es sichtbare Aufklärungsmaßnahmen noch ernsthafte Kontrollen. Die wenigen vorhandenen privat aufgestellten Hundekotbeutel-Spender werden privat aufgestellt, Mülleimer fehlen oder quellen über – eine Einladung zur Verantwortungslosigkeit. Dabei wäre Prävention einfach: Mehr Information, mehr Kontrolle, mehr Mülleimer. Und nicht zuletzt: ein klares Zeichen vonseiten der Politik, dass dieses Thema ernst genommen wird.
Ein Appell an Hundehalter – und an die Stadt
Die Lösung beginnt bei jedem Einzelnen. Es ist keine Zumutung, sondern eine Selbstverständlichkeit, den Kot des eigenen Hundes zu beseitigen. Wer einen Hund hält, trägt Verantwortung – nicht nur für das Tier, sondern auch für die Umwelt und das Zusammenleben mit anderen Menschen. Doch auch die Stadt ist in der Pflicht. Sie muss informieren, kontrollieren und im Zweifel auch sanktionieren. Dafür kassiert sie Hundesteuer.
Schluss mit Wegsehen – Zeit zu handeln
Bad Honnef muss aktiv werden. Die Ignoranz gegenüber dem Problem sendet ein fatales Signal – nicht nur an rücksichtslose Hundehalter, sondern auch an engagierte Bürgerinnen und Bürger, deren Engagement für die Stadt Stück für Stück untergraben wird. Wer will, dass Menschen sich weiter freiwillig für grüne Oasen in ihrer Stadt einsetzen, muss ihnen den Rücken stärken – nicht den Boden mit Kot verminen lassen.
Unmöglich finde ich es das einige Hundebesitzer die vollen Kotbeutel einfach in den Mülltonnen der Anwohner des Gassiweges entsorgt werden. Man kann die Beutel ja auch zu Hause in der eigene Tonne entsorgen, aber das könnte ja nach einiger Zeit stinken. Rücksichtslos!
Wer schreibt eigentlich diese namentlich nicht gekennzeichneten Beiträge?
Namentlich nicht gekennzeichnete Beiträge sind von Honnef heute, Rainer Hombücher.