Bad Honnef – Ein Blick auf den Kalender hätte gereicht, um sicherzugehen: Wir schreiben Mitte März. Und doch rieben sich heute Mittag einige Honnefer verwundert die Augen. Denn mitten auf dem Platz am Denkmal des Heimatdichters Franzjosef Schneider tummelte sich eine Gruppe junger Leute in „bester Weihnachtsstimmung“ – inklusive leuchtend roter Weihnachtsmützen. Ja, ist denn heut‘ schon Weihnachten? Nicht ganz. Aber eine verdammt gute Geschichte ist es allemal!
Die fröhliche Truppe entpuppte sich als Mitglieder des Junggesellen- und Jungmädchenvereins Scheuren, die sich kurzerhand entschieden hatten, den Kalender zu ignorieren. Der Grund? Ein vorweihnachtlicher Feierstress, der sie im Dezember um eine ordentliche Sause brachte. Doch aufgeschoben ist bekanntlich nicht aufgehoben – und so wurde das Fest eben jetzt nachgeholt. Klar, dass die Feierlustigen dabei nicht einfach im heimischen Wohnzimmer blieben. Stattdessen hieß es: Auf nach Bad Honnef!
Mit bester Laune, Kölsch statt Glühwein-Nostalgie und einem gehörigen Maß an Humor verbreiteten die jungen Damen und Herren eine Extraportion Festtagsflair. Passanten, die verdutzt stehenblieben, wurden kurzerhand mit einem fröhlichen „Frohe Weihnachten!“ begrüßt – man will ja schließlich konsequent bleiben.
Der Heimatdichter Franzjosef Schneider, dessen Denkmal Schauplatz dieser unkonventionellen Festivität wurde, hätte sicher seine Freude daran gehabt. Und vielleicht, ja vielleicht, steckt in der Idee ja sogar ein Trend: Weihnachtsmützen als Ganzjahres-Accessoire! Ob sich das durchsetzt? Man weiß es nicht. Sicher ist aber: Bad Honnef hatte heute einen unerwarteten Hauch von Winterzauber – und das mitten im März.