Krimi in Selhof – Am Ende besiegen sich die Dragons selbst

Bad Honnef – Zwei Minuten vor Spielende lagen die Dragons zwei Punkte vor Hessing Leitershofen und hatten durchaus Chancen, den Abstand zu vergrößern. Stattdessen glichen die Gäste 33 Sekunden vor der Schlusssirene aus. In der Overtime machte Hessing den Sieg dann klar. Aufgrund vieler Fehlversuche in den Schlussminuten der Hauptspielzeit eine Partie, in der sich die Hausherren selbst besiegt haben.

Timothy Smith war mit 20 Punkten bester Werfer der Rhöndorfer, Alexander Lagermann kam auf 16 Punkte.

Weiter geht es am kommenden Samstag um 18:00 Uhr mit dem Auswärtsspiel bei den Skyliners Junioren, die am morgigen Sonntag auf die CATL Basketball Löwen treffen. Beide Teams haben wie die Dragons 20 Punkte.

Erneute Niederlage nach Overtime für Rhöndorf!

Wieder machten es Rhöndorf und Leitershofen super spannend. Erneut mussten die beiden Kontrahenten in die Verlängerung. Weitere Duplizität: Wie beim ersten Aufeinandertreffen behielten die Kangaroos die Oberhand und schlugen die Dragons mit 77:84 (37: 42). Damit bleibt das Rennen um die Playoffs für die Rheinländer weiterhin eine ganz enge Angelegenheit.

Bis 33 Sekunden vor Spielende durften die Fans der Dragons von der Überraschung gegen den Primus in der ProB-Süd träumen. Dann attackierte Dragos-Andrej Diculescu Rhöndorfs Korb erfolgreich und glich zum 75:75 aus. Antonio Pilipovic hatte wenig später den entscheidenden Buzzer auf der Hand, doch sein Distanzwurf drehte sich wieder aus dem Ring heraus. In der fälligen Verlängerung war den Hausherren dann die Enttäuschung darüber deutlich anzumerken, den Sieg in der regulären Spielzeit verpasst zu haben. Irgendwie war mit einem Schlag die Luft beim Gastgeber raus, Leitershofen spielte seine Klasse aus und entschied die Overtime mit 8:2 deutlich für sich.

Bei Omojola & Co. war der Frust unmittelbar nach Schlusssirene entsprechend groß. Allerdings dürfte mit einem gewissen Abstand die Erkenntnis wachsen, ein starkes Spiel abgeliefert zu haben. Danach sah es in den ersten sechs Minuten noch nicht aus. Da scorte Dragos-Andrej Diculescu nach Belieben, am Ende brachte es der Rumäne auf bärenstarke 32 Punkte und 11 Rebounds. Der Forward war klarer Initiator der 12:3-Führung seiner Kangaroos. Allerdings schlichen sich bei den Dragons in der Anfangsphase auch etliche Unkonzentriertheiten und unnötige Ballverluste ein.

In der Folge minimierte Rhöndorf die Fehlerquote und steigerte die Intensität in der Defensive. Die Führung wechselte ab der 14. Minute mehrfach (14“/28:25, 25“/48:50, 28“/50:52), es blieb allerdings immer knapp. Zu Beginn des letzten Viertels konnten sich die Dragons nach einem Dreier von Alexander Lagerman dann ein wenig deutlicher absetzen (33“/68:63). Lange bestand hatte die Führung jedoch nicht, knapp 160 Sekunden vor Ende brachte Christian Hinckson Leitershofen per Distanzwurf wieder in Front (72:73. Der Schlussakt des Dramas ist bereits erzählt.

Trotz der Niederlage sollten für Rhöndorf die positiven Aspekte überwiegen. Tim Smith Jr. ist auf gutem Weg zur alten Effektivität (20 Pkt./8 Reb.) und auch der überwiegende Rest des Teams zeigt aufsteigende Form. Wobei sich Alexander Lagerman (16 Pkt./8 Reb.) gegen Leitershofen ein Sonderlob verdiente. Insgesamt greifen Automatismen in der Verteidigung spürbar besser und das Selbstbewusstsein in die eigene Leistungsfähigkeit als Team kehren Stück für Stück zurück. Und auch kämpferisch stimmts, was insgesamt 50 Rebounds eindrucksvoll belegen. Ganz wichtige Erkenntnisse im Hinblick aufs schwere Restprogramm der regulären Saison. Mit Frankfurt, Coburg, Würzburg und Köln warten vier große Herausforderungen aus der oberen Tabellenhälfte auf die Dragons. Ludwigsburg zählt da fast schon als ein Pflichtsieg auf dem Weg in Playoffs. Es stehen also Wochen der Wahrheit für das Team um Coach Marko Zarkovic an.

Marko Zarkovic (Headcoach Dragons Rhöndorf): „Wir haben es versäumt, das Spiel in der regulären Spielzeit zu entscheiden. In der Schlussphase unter hohem Druck können Würfe daneben gehen. Ich mache da niemand einen Vorwurf. In der Verlängerung lief für uns dann nicht mehr viel zusammen. Auf jeden Fall haben wir heute gegen den Tabellenführer alles auf dem Parkett gelassen und ein gutes Spiel gemacht. Insgesamt waren es wohl ein paar Fehler zu viel, die ein Spitzenteam wie Leitershofen konsequent bestraft hat. Die Einstellung hat heute aber gestimmt, kämpferisch gibt’s nichts zu meckern. Wir wissen, was besser werden muss. Ich bin guter Dinge, dass wir schon im nächsten Spiel ein paar Fehler abstellen und erfolgreich sein werden.“

Dragons Rhöndorf: Omojola (5 Pkt./1-3er), Smith (20/2/8 Reb.), Rosic (8/2), Pilipovic (3/1), Reinhart (6), Lagerman (16/2/8), Kazakevicius (8/10 Reb.), Diallo (3/10 Reb.), Rahn (6) Janeck, Müller (2), Behrendt

BG Hessing Leitershofen: Williams (6 Pkt.), Marei (14/7 Reb.), Duarte (4), Gille (5), Hinckson (7/1), Westermeir (3/1), März (9/3), Borgol, O. Theiß (2), Diculescu (32/2/11 Reb.), Udovicic (2)

Dragons Rhöndorf / BG Hessing Leitershofen: 2er 19/46 (41%) / 26/40 (65%), 3er 9/32 (28%) / 6/34 (18%), FG 28/78 (49%) / 32/74 (43%), FT 12/17 (71%) / 14/18 (78%), ASS 17 / 14, REB 50 / 42, ST 2 / 10, TO 16 / 6, BS 4 / 5, PF 18 / 20

Klaus Beydemüller