Bad Honnef | Der Traum von einer großen dreiteilbaren wettkampffähigen Sporthalle in Aegidienberg scheint ausgeträumt. Die Stadtverwaltung sieht auch bei Berücksichtigung eines Spendenvolumens von einer Million Euro eine Unterdeckung von 3.2 Millionen Euro. Nach den Vorschriften des Haushaltssicherungskonzeptes (HSK) sei eine Realisierung nicht möglich.
Selbst bei dem Übergang der Halle in einen Eigenbetrieb oder eine gemeinnützige GmbH müsse mit einer Finanzierungslücke von 2,5 Millionen Euro gerechnet werden
Als mögliche Alternative schlägt die Stadtverwaltung den Bau einer zusätzlichen Einfeldhalle in Einfachbauweise in Aegidienberg vor, die 1,5 Millionen Euro kosten würde. In die Finanzierung ist ebenfalls die 500.000 Euro-Spende von Joseph Bellinghausen eingeplant. Ob der Spender das Geld auch für eine kleine Halle zur Verfügung stellen würde, müsse mit ihm besprochen werden, so die Stadt.
Zusätzlich zu den Neubaukosten errechnete die Verwaltung ein 2,5 Millionen Euro großes Instandsetzungsbudget für die bestehenden Hallen und das Stadion. Allein die Menzenberger Halle und das Stadion verschlingen dabei 1,5 Millionen Euro.
Als erste Partei reagierte heute die CDU auf die Ergebnisse.
Das vorliegende Prüfergebnis der Stadtverwaltung zum Bau und zur Finanzierung einer dreiteilbaren Zweifeldhalle sei ernüchternd, so CDU-Fraktionschef Sebastian Wolff und Stellvertreterin Petra Kansy. Es bestätige leider die seit Jahren von der Fraktion vorgetragenen Bedenken. „Gerne hätten wir eine große Lösung für Aegidienberg gesehen, die wir auch finanzpolitisch verantworten können. Mit dieser Eindeutigkeit und Klarheit des Prüfergebnisses haben wir trotz unserer Bedenken nicht gerechnet, auch wenn das Ergebnis selbst nicht wirklich überrascht“, teilen Wolff und Kansy mit.
Nun müsse nach vorne geschaut werden und man müsse versuchen, zumindest eine weitere Einfeldhalle für Aegidienberg zu realisieren. Auch wenn hierdurch nicht der Gesamtbedarf des Bad Honnefer Sports an Hallenzeiten gedeckt werden könne, entspräche diese kleine Lösung dem Sportentwicklungskonzept. Zu einer nachhaltigen und ehrlichen Politik gehöre ferner auch, dass man neben dem Sport die Bedürfnisse von KITA und OGS, die Schulausstattung und die Verkehrs-Infrastruktur berücksichtige.
„Für die CDU Fraktion heißt dies nun konkret: Alle Kraft voraus, um die Spende zumindest für eine zusätzliche Einfeldhalle einsetzen zu können“, so Kansy und Wolff. Schon dies bedürfe großer Anstrengungen und würde die Stadtkasse zusätzlich zur Spende mit 1. Millionen Euro belasten. Um für Aegidienberg ein zusätzliches Angebot an Sportmöglichkeiten zu erreichen, will sich die CDU für diese Lösung einsetzen.