Bad Honnef – Klimawandel und seine Folgen beschäftigen auch die Bad Honnefer Innenstadt. Am 10. September lädt der Erste Beigeordnete Holger Heuser im Rathaus zu einem Workshop unter dem Titel „Resiliente Wirtschaft im Klimawandel“ ein. Parallel finden derzeit sogenannte Klimaspaziergänge in den Stadtteilen statt, begleitet vom Klimaanpassungsmanager der Stadt, Ilja Illert.
Auch der Verein der Bewohner und Eigentümer der Innenstadt (Lebendige Stadtmitte Bad Honnef e.V.) hat sich mit dem Thema auseinandergesetzt und eine Reihe von Vorschlägen erarbeitet. Ziel ist es, die Innenstadt widerstandsfähiger gegen Hitze, Starkregen und andere klimatische Belastungen zu machen.
Bäume, Begrünung und Entsiegelung
Der Verein verweist auf die positive Wirkung des bestehenden Baumbestands auf Marktplatz, Kirchplatz und Franz-Xaver-Trips-Platz. Weitere Pflanzungen, etwa am Spielplatz und am Dreiecksplatz, seien sinnvoll. Für Baumpflanzungen stellt der Verein nach eigenen Angaben 2.500 Euro bereit. Wichtig sei zudem der Erhalt des vorhandenen Grüns bei anstehenden Bauprojekten wie der Saynschen Passage oder dem Postgebäude.
Darüber hinaus plädiert der Verein für Fassaden- und Dachbegrünungen bei Neubauten in der Innenstadt, möglichst kombiniert mit Photovoltaikanlagen. Bei der geplanten Neugestaltung zentraler Plätze solle eine zusätzliche Oberflächenversiegelung vermieden werden.
Verschattung und Wasserläufe
An Orten mit hoher Hitzebelastung – etwa in der Kirchstraße oder auf dem Dreiecksplatz – regt der Verein textile Verschattungen sowie die Prüfung kleiner Wasserläufe an. Zur Finanzierung sei neben Fördermitteln auch ein Fundraising denkbar.
Schutz vor Starkregen
Ein wiederkehrendes Problem sieht der Verein an der Ecke Markt/Rommersdorfer Straße. Dort träfen bei Starkregen große Wassermengen aus der Bergstraße auf die Gebäude, darunter das Alte Standesamt. Ob die jüngsten Straßenbauarbeiten eine Entlastung bringen, sei fraglich. Hier sei eine kurzfristige Prüfung erforderlich.
Wärmeversorgung und Nahwärmenetze
Ein weiterer Punkt betrifft die kommunale Wärmeplanung. Derzeit würden viele Gebäude noch mit fossilen Heizungen betrieben. Der vorliegende Entwurf der Stadt zeige Wege auf, bis 2045 klimaneutral zu werden. Der Verein schlägt vor, Neubauprojekte als mögliche Standorte für kleine Nahwärmenetze zu prüfen und Infrastrukturmaßnahmen – wie die Anlage von Wasserläufen – mit Überlegungen zur Wärmeversorgung zu verknüpfen.
Dialog angekündigt
Nach Angaben des Vereins sollen die Vorschläge in den kommenden Wochen und Monaten gemeinsam mit der Stadt, der Ehrenamtsinitiative und weiteren Akteuren diskutiert werden.