Bonn – Am Sonntagabend hat die Linksjugend [’solid] Bonn das Denkmal am Alten Zoll durch Schilder mit antisemitischen und antifranzösischen Zitaten von Ernst Moritz Arndt ergänzt. Wie auch bei ihrer Aktion zum Bismarck-Turm in der Rheinaue letztes Jahr trat sie mit dieser spontanen Kunstaktion dem öffentlichen positiven Bild von Ernst Moritz Arndt entgegen, welcher durch das Denkmal und das nach ihm benannte Gymnasium eine prominente Position in der Stadt Bonn einnimmt.
In den Zitaten werde der Hass von Arndt auf Jüdinnen und Franzosen deutlich:
„Ich will den Hass gegen die Franzosen, nicht bloß für diesen Krieg, ich will ihn für immer“
„Dieser Haß glühe als die Religion des deutschen Volkes, als ein heiliger Wahn in allen Herzen und erhalte uns immer in unsrer Treue, Redlichkeit und Tapferkeit“
„Die Juden als Juden passen nicht in diese Welt und in diese Staaten hinein, und darum will ich nicht, dass sie auf eine ungebührliche Weise in Deutschland vermehrt werden.“
Die Linksjugend: „Uni und Stadt scheinen das historisch wertvoll genug zu finden, dass sie ihm nach wie vor seine Statue in der Nähe der Hofgartenwiese zugestehen. Wir aber halten einen Antisemiten, Nationalisten und Kriegshetzer für nicht bedenkenswert. Das wollten wir mit unserer Aktion verdeutlichen.“
Aber auch gegen stärker um sich greifende Kriege und rechts-nationale Stimmungsmache habe sich die Aktion gerichtet. Mit der AfD habe sich eine Partei etabliert, die den Hass aktiv kultiviert, so die Linksjugend. Auch sei in Bonn die „Neonazikleinsttrümmertruppe „Revolte Rheinland“ zuletzt durch die Überklebung des Zebrastreifens öffentlich wirksam geworden“.
„Wir sehen, dass der nationalistische Hass Teil einer schmutzigen Vergangenheit ist, die bis heute wirkt. Wir wollen diese historischen Kontinuitäten brechen“, erklärt die Linksjugend Bonn.