Bad Honnef. Eine Politikerin, die klare Worte nicht scheut, übernimmt bald auch ein symbolträchtiges Ehrenamt mit rheinischem Augenzwinkern: Marie-Agnes Strack-Zimmermann ist am Mittwoch vom Bad Honnefer Aalkönigkomitee zur Aalkönigin 2025 nominiert worden. Die feierliche Krönung soll am 24. Oktober beim traditionellen Aalkönigsfest in Bad Honnef stattfinden.
Die 66-jährige FDP-Politikerin, seit 2024 Mitglied des Europäischen Parlaments und Vorsitzende des Ausschusses für Sicherheit und Verteidigung, folgt damit auf den bisherigen Aalkönig Sven Plöger, Meteorologe und Fernsehmoderator. Strack-Zimmermann werde, so das Komitee, „die Insignien der Macht“ von Plöger (Sven I.) übernehmen – ein Zeremoniell, das in Bad Honnef seit Jahrzehnten mit augenzwinkerndem Ernst gepflegt wird.
Das Aalkönigkomitee lobt die neue Titelträgerin als eine Frau mit Haltung und Humor. Sie sei eine Demokratin, die sich „wie kaum eine andere durch alle politischen Strömungen kämpft – wenn es sein muss, auch gegen die Fließrichtung“. Mit Blick auf ihre europapolitische Rolle betont das Komitee schmunzelnd: „Wer Europas Sicherheitspolitik mitgestaltet, kann auch die Aalordnung am Rhein übernehmen.“
Passend zur Ehrung wurde der Europäische Aal in diesem Jahr zum Fisch des Jahres gekürt. Strack-Zimmermann, gebürtige Düsseldorferin und bekennende Rheinländerin, bringe daher nicht nur politische Erfahrung, sondern auch das nötige regionale Herzblut mit. Schon als Erste Bürgermeisterin ihrer Heimatstadt und später als Bundestagsabgeordnete habe sie Führungsqualitäten unter Beweis gestellt – nun auch im Dienst der Aalkrone.
Das Aalkönigsfest, bei dem jährlich eine bekannte Persönlichkeit aus Politik, Kultur oder Wissenschaft gekrönt wird, ist eine feste Größe im Veranstaltungskalender Bad Honnefs. Mit der Wahl Strack-Zimmermanns setzt das Komitee die Tradition fort, das Ehrenamt mit einer Prise Ironie, aber hohem symbolischen Wert zu verbinden.
Hintergrund:
Im Jahre 2003 wurde die Aalkönigsidee zum Erhalt des renovierungsbedürftigen Aalschokkers Aranka geboren. Die Bad Honnefer Bürger um Helmut Kloss, Klaus Wirtgen, Johannes Wahl, Michael Gerdes, Heinz Warneke und Friedhelm Ost setzten sich das Ziel, mit dem Reinerlös eines Festes die Restaurierung des Bad Honnefer Wahrzeichens zu erzielen. Seitdem ernennt das Aalkönigkomitee jährlich eine verdiente Person des öffentlichen Lebens zum Aalkönig von Bad Honnef. Der Erlös der Proklamationsfeste kommt Honnefer Vereinen, Einrichtungen und ausgewählten Projekten im Bereich der Gewaltprävention, Inklusion und Integration von Kindern und Jugendlichen im eigens dafür mit dem Stadtjugendring Bad Honnef gegründeten Netzwerk „Gewaltfrei“ zugute. Allein die erste Veranstaltung im Jahre 2003 ermöglichte die notwendige Komplettsanierung der Aranka, dem letzten Aalschokker am Rhein – bis in das Jahr 2024 hat das Aalkönigkomitee insgesamt über 1.000.000,- € Bad Honnefer Vereinen für konkrete Projekte zur Verfügung stellen können. Nicht nur die prominenten Aalkönige, auch die so einzigartige Form kreativen Bürgerengagements, haben das Aalkönigsfest über die Grenzen von Bad Honnef hinaus bekannt gemacht.
Aalkönige:
2003 Wolfgang Clement, 2004 Lothar Späth, 2005 Konrad Beikircher, 2006 Friedrich Merz, 2007 Peer Steinbrück, 2008 Hans-Dietrich Genscher, 2009 Rosi Mittermaier, 2010 Rudolf Seiters, 2011 Jean-Claude Juncker, 2012 Theodor Waigel, 2013 Reinhard Kardinal Marx, 2014 Maybrit Illner, 2015 Christian Lindner, 2016 Wolfgang Bosbach, 2017 Eckart von Hirschhausen, 2018 Malu Dreyer, 2019- 2021 Andreas Pinkwart (Corona-Pause), 2022 Gerda Hasselfeldt, 2023 Katarina Barley, 2024 Sven Plöger
Aalkönigkomitee:
Friedhelm Ost, Susanne Guski-Leinwand, Erika Ost, Mareike Ost, Nicole Westig, Andreas Cremer, Rüdiger Fuchs, Michael-Holmer Gerdes, Thomas Heyer, Fabian Ost, Philipp Ost, Günther Raths, Stefan Vesper, Christopher Wirtgen und Thomas Zander.