Bad Honnef. Dem Archiv der Stadt Bad Honnef überreichte Hans Wintersberg aus Bad Honnef jetzt eine der Morsetasten, die in der ehemaligen Bad Honnefer Firma Joseph Junker Elektro-Apparatebau hergestellt wurden.
Hans Wintersberg war vor seinem Ruhestand 44 Jahre lang verdienstvoll für das Unternehmen tätig gewesen und sagte: „Die Junker-Morsetaste war weltbekannt, weil sich mit ihr sehr präzise arbeiten lässt. Die Feineinstellung ermöglicht das Morsen mit hoher Zeichengeschwindigkeit.“ Noch heute bedienen sich Telegrafisten der Junker Morsetaste. Die Stadt Bad Honnef bedankt sich für dieses Sammlungsobjekt, das Zeugnis über die Stadtgeschichte abgelegt.
Joseph Junker hatte seine Firma nach dem Ersten Weltkrieg in Berlin gegründet. In der Werkstatt für Elektroapparatebau wurden Funkzubehör wie die Morsetaste und Geräte für die Zivilschifffahrt gefertigt. 1936 wurde das Zweigwerk in Bad Honnef errichtet. Nach dem Zweiten Weltkrieg gab es den Standort in Berlin nicht mehr und eine Fertigung für Rüstungszwecke wie während des Krieges wurde ausgeschlossen. Die Chance ergab sich, in die Fernmeldetechnik einsteigen zu können.
Hauptsächlich hergestellt wurden Haupt-und Zwischenverteiler für Teilnehmerschaltung und Wähltechnik, was auch exportiert wurde. Auch nach dem Zweiten Weltkrieg wurden als weiteres Standbein der Firma Morsetasten gefertigt. Die Umstellung der Fernmeldetechnik von der analogen auf die digitale Technik brachte Veränderungen, die die Firma Junker nicht mittragen konnte. 2009/2010 kündigte das Ende für die Junker Elektro-Apparatebau GmbH an und bald darauf wurden auch keine Morsetasten in Bad Honnef mehr hergestellt. (C.P.)