Bad Honnef – Musik wurde ihr in die Wiege gelegt: der Vater Trompeter (und Ingenieur), die Mutter Kantorin. Heute lebt die schwedische Musikerin Pia Fridhill in Deutschland.
Nach einer Karriere als Innovationsingenieurin und Managing Director und Engagements in verschiedenen Bands, startete sie 2000 professionell als Solistin in der „John C. Marshall Band“, lernte in Düsseldorf den Songwriter und ihren jetzigen Ehemann Jens Hoffmann (Gitarrist) kennen (2002), mit dem sie die Band „Breakfast“ gründete.
Nach weiteren Alben und musikalischen Exkursionen sowie einem Umzug von Köln nach Kall (Eifel), besetzen beide nun die Pia-Fridhill-Band – zusammen mit Johanna Stein (Cello & Gesang) und Stefan Michalke (Fender Rhodes Piano & Gesang).
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„Musik ist alles“, so Fridhill. „Mein Leben ist unvorstellbar ohne. Sie ist für mich wie eine magische Glaskugel.“ Im hautnah-Keller war ihre Band nun Stargast der letzten Aufführung des Kleinkunstvereins aus Bad Honnef – und das mit Bravour: musikalisch, textlich, in der instrumentellen wie der vokalen Performance ein Gänsehaut-vermittelndes Gesamtkunstwerk. Das Publikum war vom ersten Ton an begeistert.
Bis auf eine Ausnahme präsentierte die Band ausschließlich Eigenkompositionen mit anspruchsvollen Texten, unter die Haut gehenden Melodien, wunderschönen Akkorden und Modulationen. Beeindruckend: Fridhills variantenreiche Stimme klingt phasenweise wie schwarzer Soul, in anderen Songs nach Janis Joplin.
Die gesamte Band sprühte vor Begeisterung und verzauberte das Publikum bis zur letzten Zugabe. Sauber, klangreich, technisch brillant die Soli der wunderbaren Cellistin („Kiss me on the water“, eine Hommage an Debussy und Ravel) und des virtuosen Pianisten (auf dem Fender Rhode von 1977), perfekt unterstützt durch den Gitarristen und Komponisten.
Einzelne Songs lieferten psychedelische Klangteppiche („The Vacation“), intensiv, emotional berührend, andere temperamentvollen Funk oder Rock mit fulminanten Rhythmen und Akkorden, so als ob die Band damit auf die Welt gekommen wäre. Ein intensiver Mix aus Tönen, Melodien, Akkorden, Rhythmen unter Einsatz auch von Klangtrommel (Cajon), Mundharmonika und Percussion-Instrumenten. Traumhaft die Eigenkomposition des Pianisten Michalke „Sleepless in Amsterdam“.
„Das Ensemble inspiriert, es ist mehr als die Summe aller Einzelnen“, so Johanna Stein, die Cellistin. „Ich werde selbst zum Instrument.“ Pia Fridhills Quartett stellte das eindrucksvoll im Zeughaus der „Löstigen Geselle“ unter Beweis.
Heino Gröf
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