Bad Honnef – Anlässlich des Internationalen Frauentages, an dem weltweit auf die Rechte der Frauen und die Gleichstellung der Geschlechter aufmerksam gemacht wird, hatten das Frauenforum Bad Honnef und die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt, Iris Schwarz, ins Rathaus eingeladen. Die Themen des Workshops „Antifeminismus begegnen – Demokratie stärken“ waren vielfältig.
Es ging um körperliche Selbstbestimmung, stereotype Rollenverteilungen in Beziehungen, Social-Media-Phänomene wie „Tradwives“ und „Hate Speech“, Sexismus und sexualisierte Übergriffe in Alltag und Beruf bis hin zu dem immer weiter um sich greifenden, offen zur Schau getragenen Frauenhass, beispielsweise in den sozialen Medien, sowie um sogenannte Väterrechtler und antifeministische Verschwörungstheorien im Internet.
Aber auch das Thema der oft noch ungleichen Bezahlung von Männern und Frauen und was das mit Antifeminismus zu tun hat, wurde beleuchtet. So schilderte eine Teilnehmerin lebhaft, wie sie erfolgreich gegen ihren Arbeitgeber geklagt und eine um zwei Stufen höhere Bezahlung durchgesetzt hatte. Sie hatte zur gleichen Zeit in dem Unternehmen angefangen und die gleiche Tätigkeit wie der Mann ausgeübt. Ihr Mut und ihr starker Durchsetzungswille wurden von allen mit großem Applaus bedacht.
„Frauenverbände und Gleichstellungsbeauftragte befürchten angesichts des Erstarkens traditioneller Rollenbilder und des zunehmenden Antifeminismus in Deutschland Rückschritte bei der Gleichstellung“, so Iris Schwarz. „Deshalb erwarte ich von der künftigen Bundesregierung, dass sie die tatsächliche Gleichstellung – gleiche Bezahlung von Männern und Frauen, Aufwertung sogenannter Frauenberufe und politische Teilhabe – ganz oben auf die politische Agenda setzt und zum Leitprinzip in allen Politikbereichen macht“, machte die Gleichstellungsbeauftragte deutlich.
Moderiert wurde der Workshop von der Politikwissenschaftlerin Johanna Gesthuysen, die von „Spotlight“, der Wuppertaler Initiative für Demokratie und Toleranz e.V., vermittelt worden war. Der Referentin gelang es von Beginn an, eine harmonische und respektvolle Atmosphäre zu schaffen und die interessierten Teilnehmenden durch abwechslungsreiche Workshop-Methoden wie Bewegungsformate und Gruppenarbeit aktiv einzubinden.
Ein Beitrag der Stadt Bad Honnef.