Bad Honnef – Die privaten Ausgaben für Feuerwerkskörper zum Jahreswechsel nahmen in den vergangenen Jahren deutlich zu. Gaben die Deutschen zu Silvester noch 130 Mio. EUR für die Knallerei aus, waren es laut statista 2023 bereits 180 Mio. In diesem Jahr dürfte der Umsatz gefühlsmäßig noch gestiegen sein – jedenfalls, wenn man Bad Honnefer Verhältnisse zugrunde legt. In den sozialen Medien gibt es genügend Annahmen, dass hier am Rhein noch nie so viel geböllert wurde.
Im Gegensatz zu Bonn und anderen Städten gab es keine Unfälle. Die Feuerwehr musste zwar einmal zu einem Heckenbrand ausrücken, weiterhin liegen aber bis jetzt keine Berichte vor, die beispielsweise auf schwere Unfälle durch Feuerwerkskörper, Schlägereien o. Ä. hinweisen.
Laut der Deutschen Krankenhausgesellschaft „werden in Deutschland an Silvester fast viermal so viele Menschen mit typischen Feuerwerksverletzungen stationär aufgenommen wie im Jahresdurchschnitt. Dazu zählen amputierte Finger oder Augenverletzungen. Hinzu kommen laut einer Untersuchung des „Deutschen Ärzteblatts“ jährlich etwa 8.000 Menschen, die zu Silvester Schädigungen des Innenohrs durch Feuerwerkskörper erleiden. Die Opfer sind fast ausschließlich Männer“, so der Deutschlandfunk.
Die Opfer sind also fast ausschließlich Männer. Sie sind es auch, die das meiste Geld für Silvesterknallerei ausgeben und höhere Risiken eingehen. Das Redaktionsnetzwerk Deutschland zitiert das Unfallkrankenhaus Berlin: „Sie setzen Knall- und Feuerwerk häufiger ein und neigen eher zu risikobehaftetem Verhalten beim Anzünden als Frauen.“ Auch Alkoholkonsum spiele eine große Rolle.
Weitere Analysen, warum Männer versessen auf Feuerwerke sind, muss die Psychologie klären. Was die Silvesterknallerei für die Umwelt und die Tiere bedeutet, ist bereits ausgiebig erforscht worden. Die Deutsche Umwelthilfe: „Dabei hat die Knallerei viele negative Folgen für Menschen, Tiere und Umwelt. Neben der hohen Lärmbelastung für Menschen und Tiere, insbesondere für Wildtiere, kommt es zu einer hohen Feinstaubbelastung, Umweltverschmutzung und Verschwendung von Ressourcen sowie zu gefährlichen Verletzungen, besonders Kinder sind häufig betroffen.“
Die Umwelthilfe fordert deshalb ein Verbot jeglicher Silvesterböllerei und entspricht damit der Meinung der Mehrheit der Deutschen zum Thema Böllern und Raketenzünden. Diese sieht die Auswirkungen negativ.
Sogar professionelle Pyrotechnikerinnen wie Mebel Hummig kommen zu dem Urteil, privates Silvesterknallen solle verboten werden. Sie schlägt vor, stattdessen ein zentrales, professionelles Feuerwerk zu organisieren. „Das dauere dann 20 Minuten, es entstehe viel weniger Rauch und auch die Tierschützer wüssten Bescheid, wann es wieder zu Ende sei. Jeder hat etwas davon, und es ist einfach weniger gefährlich und weniger Müll“, so Hummig im Deutschlandfunk.
Deshalb der Vorschlag für Bad Honnef: Gemeinsam zentral im Veedel Neujahr feiern, statt einsam und gefährdet vor der eigenen Haustüre. Schon im nächsten Jahr!
Dann lasst uns endlich das Feuerwerk für Privatleute verbieten……