Bad Honnef-Aegidienberg – Sie kann sich wirklich sehen lassen, die Bilanz der Talentförderung von Ballettlehrerin Maud Tolédano, Leiterin des Bad Honnefer Ballettstudios ballet4you. Unter ihrer Leitung wurden bereits zahlreiche Schülerinnen und Schüler von renommierten Ballettschulen und -institutionen auf der ganzen Welt aufgenommen. Nach den Sommerferien wird wieder ein neues Talent auf bedeutendere Bretter wechseln: die 13-jährige Sophie Simon.
Strahlend, selbstbewusst sitzt sie mir im Ballettstudio am Aegidiusplatz gegenüber, Sophie Simon. Seit ihrem dritten Lebensjahr geht die junge Halbfranzösin einer großen Leidenschaft nach, dem klassischen Ballett. Sophie habe schon im Bauch getanzt, schmunzelt Mutter Nadja, die ihre Tochter zum BHZ-Interview begleitet hat. Die diplomierte Pariser Ballett-Lehrerin Maud Tolédano hatte Sophies Talent schon früh bemerkt und intensiv gefördert. „Für den Einstieg ins Ballett ist die Altersspanne von drei bis sechs am günstigsten, nach zehn Lebensjahren wird es für angehende Profis schon schwieriger“, betont Maud Tolédano. Im Dialog wechseln Lehrerin und Schülerin zwischen Deutsch und Französisch, ihre enge Verbindung ist deutlich zu spüren. Die beiden trainieren intensiv: Acht Trainingseinheiten pro Woche sind Pflicht.
„Da fühle ich mich frei!“
Sophies Lieblingsübung ist die Adagio-Kombination, für die die langsame Bewegung charakteristisch ist. „Da fühle ich mich richtig frei“, schwärmt sie. Diese fördert insbesondere die Kontrolle über Beinbewegung und -streckung der jungen Tänzerin und ist sehr anspruchsvoll, weil der ganze Körper in Balance gehalten und unter Kontrolle bleiben muss.
Nach ihren jüngsten Erfolgen bei internationalen Wettbewerben wie der Grasse International Ballet Competition in Frankreich im Oktober 2024 (Halbfinalistin), dem ersten Preis in der CND Competition in Luxemburg mit der Qualifikation zum Europäischen Wettbewerb und dem ersten Preis in der Toulon International Ballet Competition in Frankreich wurde Sophie nun erfolgreich bei einer der renommiertesten Ballettschulen Deutschlands angenommen, der Ballettschule des Hamburg Balletts im Ballettzentrum Hamburg – John Neumeier. „Als ich im Kino eine Aufführung des Nussknacker von der Royal Ballet School of London sah, mit der wundervollem Musik Tschaikowskis, in der die Protagonistin Klara und ihr verzauberter Nussknacker gegen den Mäusekönig kämpfen und die Zuckerfee und ihren Prinzen im glitzernden Reich der Süßigkeiten besuchen, war ich total beeindruckt von der tänzerischen Leistung der Akademie-Schülerinnen im ersten Akt. Das war ein entscheidender Impuls für mich und der Wunsch, selbst Schülerin einer so tollen Akademie zu werden, wurde immer stärker“, erinnert sich Sophie.
„Dann probieren wir das!“
Gemäß dem Wunsch Sophies nach einem bedeutsamen Schritt zu einer internationalen Karriere, entschieden sich ihre Eltern gemeinsam mit Ausbilderin Tolédano zu einer Bewerbung für einen der heißumkämpften Plätze an der international anerkannten Ballettschule in Hamburg. Die favorisierte Schule bildet 10- bis 18-Jährige im Bühnentanz aus. Sie bietet einen direkten Anschluss an das Hamburg Ballett mit Ausbildungs- und Trainingsräumlichkeiten unter einem Dach mit der Compagnie und mit einem eigenen Internat. „Wir probieren das!“, bestärkte Tolédano ihre talentierte Schülerin. Die Schule erhält Bewerbungen von Tanztalenten aus der ganzen Welt. Vor diesem Hintergrund ist es eine bemerkenswerte Leistung von Sophie, sich in einem derart kompetitiven Auswahlverfahren erfolgreich durchgesetzt zu haben. Ab September geht’s nun los, im Team werden Sophies Eltern und Maud Tolédano die weiteren Schritte der jungen Internatsschülerin eng begleiten. Anflüge von Heimweh wollen die stolzen Eltern, die ältere Schwester und der große Bruder von Sophie durch zahlreiche Besuche in der Hansestadt gar nicht erst aufkommen lassen. Sophie strahlt immer noch und sie hat auch allen Grund dazu. Ein Sprung auf die große Bühne rückt in den Bereich des Möglichen.
Dieser Beitrag erschien auch in der neuen Bad Honnefer Zeitung (BHZ).