Bad Honnef | Der Sportverband Bad Honnef (svb) hat sich positioniert. Beim Runden Tisch des Sports heute Abend im Alten Rathaus sprach er sich klar für die Interessen des Bad Honnefer Hockeyvereins und der Leichtathleten aus. Der HCH soll seine Spielanlage für Immobilien hergeben und ins Stadion ausweichen; die Werfer sollen ausgegliedert und an den Rhein verbannt werden. Vorsitzender Karl-Gert Hertel sagte, es gebe keinen Verein, der das befürworte.
Der neue Vorsitzende des HC Bad Honnef, Wilhelm Strohmeier, informierte die Teilnehmer über den ihm bekannten Sachstand und zeigte zum wiederholten Male seine Enttäuschung über die Informationspolitik von Bürgermeister Otto Neuhoff. Er hätte zu Beginn Transparenz versprochen, heute würde er nur noch an dem Verein „vorbei agieren“.
Enttäuscht sei er vom Bürgerblock und der FDP. Vertreter der Parteien hätten noch während der 50-Jahr-Feier vor zwei Jahren ihre Unterstützung zugesagt. Nun würde sich von ihnen niemand mehr zeigen.
svb-Vorsitzender Karl-Gert Hertel hält einen möglichen Grundstücksdeal aus wirtschaftlichen Gründen für zweifelhaft. Die Stadt sei von einem Erlös zwischen 4,5 und 5,5 Millionen EUR ausgegangen, jetzt kursierten Zahlen von 1,8 Millionen. – Mit dem erzielten Gewinn will die Stadt das Stadion und die Halle sanieren. Über die erforderlichen Arbeiten und die Höhe des Kostenrahmens wurde bislang nichts bekannt.
Auch der TV Eiche äußerte sich erneut verbittert über den Plan, den Rasenplatz im Stadion in einen Kunstrasenplatz umzwandeln. Kugelstoßer, Diskus- und Speerwerfer müssten sich dann vom Stadion verabschieden. Vera Wattenbach, Mitglied des geschäftsführenden Vorstandes, machte klar, dass bei einer Auslagerung der Wurfdisziplinen an den Rhein, wie es der Bürgermeister vorgeschlagen habe, die Leichtathletik in Bad Honnef nicht mehr das sei, was sie heute ist. Immerhin würden 180 Leichtathleten des LV Bad Honnef und des TV Eiche ihrem Sport im Menzenberger Stadion nachgehen.
Guido Leiwig, Fraktionsvorsitzender der SPD im Stadtrat, zeigte sich verärgert über das Vorgehen der Stadt, die dabei sei, die letzten grünen Gemeinschaftsflächen zu versiegeln. Er erinnerte in diesem Zusammenhang auch an die mögliche Bebauung des Sportplatzes der St. Josef Gesamtschule. SPD-Ratsherr Klaus Katzenberger wies auf das Gutachten der Gemeindeprüfungsanstalt (GPA) hin, das Bad Honnef zu wenig Spiel- u. Sportflächen im Freigelände bescheinige. In dem Gutachten heißt es unter anderem, dass das Angebot an Sportaußenanlagen insgesamt auf minimalem Niveau liegt. Die SPD war die einzige politische Partei, die am Runden Tisch teilnahm.
In Zukunft will sich der svb noch offensiver mit Planungen und Entscheidungen von Politik und Verwaltung, die den Bad Honnefer Sport betreffen, auseindersetzen. Mehr noch als bislang wollen die Mitglieder öffentlichkeitswirksam ihre Interessen vertreten. Bezogen auf bedeutende Weichenstellungen wurde von einigen Teilnehmern über das Instrument des Bürgerentscheids gesprochen.
Die svb-Jahreshauptversammlung findet am 12.6.2017 statt. Dann soll es auch zu Veränderungen im Vorstand kommen.
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