Bad Honnef – Die Stadtjugendring gGmbH wird ab dem Schuljahr 2026/27 das Ende der Öffnungszeiten aller Offenen Ganztagsschulen (OGS) in Bad Honnef einheitlich auf 16 Uhr festlegen. Damit endet die Betreuung künftig an allen vier Grundschulen 30 Minuten früher als bisher. Der Träger spricht von einer „notwendigen Entscheidung in herausfordernden Zeiten“, wie Geschäftsführerin Laura Solzbacher betont. Die Anpassung sei das Ergebnis intensiver Prüfungen, einer umfassenden Elternbefragung und einer engen Abstimmung mit der Stadt Bad Honnef.
Hintergrund der Veränderung sind laut Stadtjugendring zunehmend schwierige Rahmenbedingungen in der Ganztagsbetreuung. Steigende Anforderungen, wachsende Kinderzahlen und der ab dem kommenden Schuljahr geltende Rechtsanspruch auf einen OGS-Platz führten zu einem erheblichen Mehrbedarf an Personal, Räumen und Investitionen.
„Uns ist bewusst, dass eine Veränderung der Öffnungszeiten immer Auswirkungen auf den Alltag von Familien hat. Deshalb haben wir im Vorfeld ausführliche Elternbefragungen durchgeführt und genau analysiert, wie viele Kinder tatsächlich regelmäßig nach 16 Uhr betreut werden“, erklärt Hille Staß, pädagogische Leitung der Stadtjugendring gGmbH. „Nach langem Abwägen und unter Berücksichtigung aller organisatorischen und personellen Faktoren haben wir uns für diesen Schritt entschieden. Er ermöglicht uns, die Qualität der pädagogischen Arbeit stabil zu halten und gleichzeitig verantwortungsvoll mit den vorhandenen Ressourcen umzugehen.“
Der Träger verweist zudem auf fehlende finanzielle Unterstützung durch Land und Bund. „Um die gesetzlichen Vorgaben und den pädagogischen Anspruch erfüllen zu können, braucht es eine enge Zusammenarbeit mit den Schulen und eine effektive Nutzung der aktuell vorhandenen Räume. Die Stadt ist hier sehr bemüht, vonseiten des Landes oder des Bundes gibt es allerdings nahezu keine finanzielle Unterstützung“, heißt es vonseiten der Stadtjugendring gGmbH.
Positiv hebt die Geschäftsführung die Zusammenarbeit mit der Stadt Bad Honnef hervor. Trotz der herausfordernden Situation sei der Austausch konstruktiv und von dem gemeinsamen Ziel geprägt, die bestmögliche Betreuung für Kinder und Familien sicherzustellen. Die Stadt unterstütze die Entwicklung einer langfristigen Strategie und Qualitätsentwicklung, unter anderem durch die Gründung eines Qualitätszirkels und eine externe Prozessbegleitung.
Die Stadtjugendring gGmbH sieht die Verkürzung der Öffnungszeiten als unvermeidbaren, aber notwendigen Schritt, um die Qualität der Ganztagsangebote langfristig zu sichern. Gleichzeitig betont der Träger, sich weiterhin für eine Stärkung der OGS-Strukturen in Bad Honnef einsetzen zu wollen – etwa für moderne Räumlichkeiten, ausreichend Personal und eine nachhaltige Finanzierung der Bildungs- und Betreuungsarbeit.






