Bonn – Ein kleines Naturschauspiel erlebten vorgestern viele Bonner. Große Starenschwärme kurvten am Himmel der Bundesstadt und sorgten für Begeisterung.
Laut NABU bilden sich schon im frühen Sommer direkt nach der ersten Brutzeit Trupps aus Jungvögeln und unverpaarten Staren. Je näher der Herbst rücke, desto größer würden die Schwärme. Die Schwarmbildung schütze Stare vor Angreifern aus der Luft. Ihre Maximalzahlen erreichten mitteleuropäische Starenschwärme im September und Oktober – kurz vor dem Abflug nach Süd- und Westeuropa.
GEO berichtet, dass die Fachwelt lange über die Koordination solcher komplexen Bewegungen gerätselt hatte. Die Erklärung habe der Software-Experte Craig Reynolds geliefert. Für die faszinierenden Formationen von Schwärmen seien drei simple Grundregeln verantwortlich.
1. Passe deine Richtung deinen Nachbarn an, 2. halte dich an ihre Geschwindigkeit und 3. vermeide Kollisionen.
Laut NABU-Referent Eric Neuling trägt der Klimawandel dazu bei, dass Vögel heute entweder gar nicht mehr wärme Gebiete anfliegen würden oder auch früher aus ihrem Winterquartier zurückkehrten.
Auch Kraniche werden zurzeit häufiger beobachtet. Hierzu berichtet der NABU, dass über NRW reger Flugbetrieb herrsche. „Wahrscheinlich hat der Wetterumschwung hin zu deutlich kälteren Temperaturen den gemeinsamen Abflug ausgelöst. Aus dem südwestlichen Niedersachsen ging es über Münsterland und Ruhrgebiet bis runter nach Bonn, dann weiter Richtung Eifel und Mosel. Nächster Halt ist sicher der Lac du Der in der Champagne. Ob es von dort aus weiter geht, hängt auch von der Wetterentwicklung ab. Folgen wieder milden Episoden, kann es sein, dass die Kraniche noch im Winter wieder zurückkehren“, schreibt der Naturschutzbund auf seiner Website.