Bad Honnef – 2248 Tage betrug 2021 die durchschnittliche Amtszeit der Trainer in Freiburg, umgerechnet über sechs Jahre. Im Gegensatz dazu Schalke. Dort hielten sich die fünf letzten Coachs im Durchschnitt nur 149 Tage, also weniger als sechs Monate. Das rechnete Sport-Bild seinerzeit aus.
Beim Landesligisten FC Spich, letzter Gegner des FV Bad Honnef (1:1), hat sich nun Trainer Stefan Bung vorzeitig verabschiedet – nach sechseinhalb Jahren Amtstätigkeit. Also Rekord!
Es sei die Zeit gekommen, „mich von euch allen zu verabschieden. Eine intensive und geile Zeit geht leider zu früh zu Ende. Ich blicke mit Freude auf die zurückliegenden sechseinhalb Jahre zurück und bin stolz, Trainer des 1. FC Spich gewesen zu sein“, schreibt er heute auf seiner Facebookseite. Seine besonderen sportlichen Leistungen in Spich: der sofortige Aufstieg in die Landesliga und das Halbfinale im FVM-Pokal gegen den Drittligisten Viktoria Köln.
Stefan Bung ist in Bad Honnef kein Unbekannter. Als U19-Spieler kam er in der Saison 2005/06 vom Bonner SC nach Honnef zum HFV. Dann folgte ein Wechselspiel mit Bonn, Alfter und Endenich. Letzte Station seiner aktiven Fußballerlaufbahn war wieder der HFV. Dort beendete er 2014 seine Spielerkarriere.
Die Beziehung zum Honnefer Fußballverein riss nie ab. Das hatte letztlich auch mit seiner Freundschaft zu Benjamin Krayer zu tun („Beste Freunde“). Der ist 2010 in den Club eingetreten, seit Jahren das Aushängeschild der Grün-Weißen, musste eine ziemlich lange Verletzungspause hinnehmen und engagierte sich zwischenzeitlich als Trainer des Landesligisten. Mit einer Energieleistung schafften es Krayer und sein Team in der letzten Saison, den Abstieg zu vermeiden.
Nun ist Benni wieder verletzt und erneut als kommissarischer Trainer im Amt, da Paul Becker vor kurzem hinschmiss. Und erneut sorgte der zweifache Vater für Erfolgserlebnisse. Gegen Mondorf gab es einen Sieg, am letzten Sonntag ein Unentschieden gegen jenen FC Spich, der über sechs Jahre die Heimat von Stefan Bung als Trainer war.
Ob Benni Krayer das Traineramt auch nach seiner Genesung weiter ausüben wird, ist ungewiss. Bislang war für ihn immer klar, dass er seine Spielerkarriere noch nicht für beendet hält. Von Honnef heute vor drei Wochen darauf angesprochen, ober er Trainer bleiben wolle, sagte er, darüber habe er sich noch keine Gedanken gemacht. Die plötzliche Trennung von Stefan Bung und dem FC Spich könnte nun beim Honnefer Vorstand Gedankenspiele auslösen.
Sollte Stefan Bung tatsächlich das Traineramt beim HFV – vielleicht schon nach der Winterpause – übernehmen, wäre das für Fußball-Bad Honnef sicherlich ein Glücksfall. Und mit Benni Krayer als Säule auf dem Platz, stünde dem HFV ein Dreamteam im Kampf gegen den Abstieg zur Verfügung.
„In diesem Sinne, macht es gut und bleibt sportlich, wir sehen uns auf den Höhen wieder“, schreibt „Bungi“ auf Facebook als letzten Satz. Vielleicht ja bald im Schmelztal.
Am kommenden Sonntag trifft der FV Bad Honnef auf dem Platz an der Schmelztalstraße auf den VfL Alfter. Anpfiff ist um 14.30 Uhr.