Bad Honnef – Mit großen Hoffnungen gestartet und mit 200.000 EUR von Land und Stadt finanziert, hat das Projekt Kiezkaufhaus sein Ziel nicht erreicht. Ursprünglich gingen die Verantwortlichen in Bad Honnef zum jetzigen Zeitpunkt von weit über 100 Teilnehmern aus. In der Realität posten 16 Händler und Dienstleister ihre Angebote, die Hälfte von ihnen verkauft über den Shop.
Bei der Mutter in Wiesbaden sieht es mittlerweile noch schlechter aus. Dort ist das Web-Angebot von einst über 30 Händlern mittlerweile auf 14 geschrumpft. Auf der Homepage von kiezkaufhaus.de ist Bad Honnef als einziger Partner vertreten.
Die Preise sind deftig. Händler müssen sich einmalig mit 450 EUR einkaufen, zahlen dann monatlich für einen Shop 25 EUR und für eine Präsenz 15 EUR. Hinzu kommen 10 Prozent Provision auf jedes verkaufte Produkt. Kunden zahlen zwischen 5 und 7 EUR für die Lieferung. Der Kauf einer schwarzen Schokolade für 4 EUR würde incl. Lieferung 9 oder 11 EUR kosten. Für Otto Normalverbraucher illusorisch.
[the_ad id=“104090″]Die Förderung läuft Ende des Jahres aus. Im Juni sollte über das weitere Vorgehen mit dem Projekt im Haupt- und Finanzausschuss entschieden werden. Der Tagesordnungspunkt wurde nicht behandelt.
Auf Nachfrage von Honnef heute, wie es mit dem Kiezangebot weitergehe, heißt es, das Einführungsprojekt sei abgeschlossen, das Kiezkaufhaus in Bad Honnef soll weitergeführt werden.
„Noch in diesem Jahr werden weitere interessante Einzelhändler*innen dazu stoßen. Auch darüber hinaus gibt es neue Interessentinnen und Interessenten“, so die Wirtschaftsförderung.
Ab dem kommenden Jahr will die Stadt Kundenaufträge direkt an das Kiezkaufhaus Wiesbaden vermitteln, selbst dann offensichtlich nur noch den Lieferservice und den Laden in der Kirchstraße betreiben.
Bei diesem Modell geht die Stadt nach einer Vorausberechnung von einem Minus von knapp 31.000 EUR im 2. Halbjahr 2019 aus, bis 2022 von jährlichen Verlusten in Höhe von 13.000 bis 14.000 EUR.
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