Bad Honnef – Spätestens seit dem letzten Jahr wird in den Sozialen Medien mit Bezug zu Bad Honnef immer wieder die Frage gestellt? „Habt ihr auch den Knall gehört?“ Meistens in der Nacht ballert es an verschiedenen Stellen der Stadt und zu unterschiedlichen Uhrzeiten, selten auch am Tag. Und es ist nicht übertrieben: Es hört sich an wie ein Kanonenschlag.

Die Kommentare wiederholen sich inhaltlich in der Regel. Vom sogenannten „Polenböller“ bis hin zur Aussage „… die Spinner sollte man einsperren“ reicht die Meinungsspanne. Kompetente Antworten jedoch blieben bislang aus. Selbst die Verwaltung der Stadt Bad Honnef hatte keine Erklärung bzw. antwortete auf Anfrage erst gar nicht.

Nach dem Böller in der letzten Nacht gab ein User eine vielleicht plausible Erklärung. Demnach könnte es sich um eine Methode zur Vertreibung von Wildschweinen handeln: mit Knallautomaten. Die werden schon lange eingesetzt und erzeugen immer wieder Unruhe unter der Bevölkerung, wie beispielsweise 2012 in Niedersachen. Dort kam es sogar zu Anzeigen.

Was die eine Firma als „Knallautomat“ verkauft, wird woanders weniger prickelnd als „Selbstschussgerät“ in den Handel gebracht. In der Beschreibung des Produkts ist „zur Tierabwehr und Grundstückssicherung“ von einem „kanonenschlagartigen Knall“ die Rede. Damit die Nutzer eines solchen „Tiervergrämungsgeräts“ nicht ständig auf der Lauer liegen müssen, können die Abwehrgeräte auch mit gespannten Drähten zum Einsatz gebracht werden. Läuft ein Tier in einen solchen Draht, wird die Schussanlage ausgelöst.

Irgendwie eine plausible Erklärung für den Bad Honnefer „Jahrhundertknall“.