Bad Honnef – Ein Kind der leisen Töne war er nie. Ex-HFV-Präsident Lothar Paulsen sagte immer klar und deutlich, was Sache ist – seiner Meinung nach. Ob als Vorstand oder als Trainer: The Voice von der Schmelztalstraße ließ sich den Mund nicht verbieten. Und in den meisten Fällen hatte er mit seiner Meinung recht.
Nun setzte er bei Facebook eine Breitseite gegen den DFB ab. Grund: Die Zahlung einer 3-Millionen-Prämie für den Gruppensieg bei der EM-Quali an die Spieler.
„Das ist doch wohl ein Witz oder gar ein „Schildbürger-Streich!?“ Für die Quali in einer solchen „Witz-Gruppe“ setzt der DFB Millionen-Prämien für die Nationalspieler aus. Als wenn die nicht schon genug Kohle hätten“, schießt er gegen die Frankfurter Funktionäre scharf. Nicht ohne Grund: Denn während sich die Spieler die Taschen mit Verbandsgeld (also somit auch Beiträgen der Amateurclubs) vollstopfen, geht laut Paulsen die Basis des Profi-Fußballs, der Deutsche Amateur-Fußball, gleichzeitig auf Grund wirtschaftlicher Probleme „vor die Hunde“.“
Regional-Liga und 3. Liga seien Pleite-Ligen, unterhalb der Regional-Liga sei die Entwicklung des Leistungs-Niveaus seit Jahren weitestgehend negativ. Alles drehe sich nur noch um den kleinen Anteil des Spitzen-Sports, so der frühere Oberliga-Profi. Die Basis werde nicht mehr gehört und würde wegbrechen. Die Fans sollten in den Stadien massiv und nachhaltig gegen diese kontraproduktive und ungesunde Entwicklung protestieren, empfiehlt Paulsen.
Der erfahrene Aktive, Trainer und Funktionär prophezeit, dass die Quittung für diese unsägliche Entwicklung eines Tages käme. Paulsen: „Man ist auf dem besten Wege, die Karre mit Volldampf an die Wand zu fahren. Weitere Insolvenzen von Regional- und Dritt-Ligisten lassen nicht mehr lange auf sich warten.“
Vielleicht findet Lothar Paulsen ja auch noch ein paar treffende Worte zur Teilnahme der DFB-Männermannschaft an der nächsten WM in Katar.
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