Weihnachten in der City: Plastik vs. Kaminzimmer

Bad Honnef – Marketing ist so eine Sache. Viele tun so, als verstünden sie etwas davon, manche interessiert es überhaupt nicht und wiederum andere haben absolut ein Händchen dafür.

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Eine der dollsten Marketingaktionen war sicherlich die Weihnachtsbaumaktion des Centrum e.V. im Jahr 2011. Die Stadt weigerte sich damals, einen Baum aufzustellen. Noch-Centrum-Chef Georg Zumsande hatte eine Idee: Er aktivierte seine umfangreiche Medienliste und startete einen Aufruf: Weihnachtsbaum gesucht!

Die Meldung ging sage und schreibe rund um die Welt, Fernsehen, Zeitungen und Internetportale meldeten sich und beim Aufstellen des gespendeten Baumes gab es folgerichtig einen riesigen Medienrummel.

Das erste Jahr mit „Rakete“

Nicht nur für die Innenstadtgemeinschaft war das eine großartige PR-Aktion, auch für die Stadt. Die dankte es den Werbestrategen vom Centrum e.V. in den folgenden Jahren nicht, finanzierte weiterhin keinen würdigen Weihnachtsbaum und erhöhte stattdessen kontinuierlich bei Festen und Feiern des Centrum e.V. die Gebühren. Wenigstens die BHAG sponserte einen Baum – die Rakete, die mittlerweile auch schon Kultstatus erlangt hat – wenn auch nicht global.

Nun steht das Plastikteil bereits im sechsten Jahr in der Fußgängerzone. Die meisten Bürgerinnen und Bürger haben sich mittlerweile daran gewöhnt, Neubürger wunden sich, Touristen sowieso. In den sozialen Netzwerken wird er wegen seiner Nachhaltigkeit gefeiert.

Nur gut, dass ein paar Meter weiter Weihnachtsromantik aufkommt. In diesem Jahr findet „Advent im Kaminzimmer“ auf dem Marktplatz statt. Wieder so eine klasse Marketingaktion, von der die Stadt profitiert, ohne sich finanziell daran zu beteiligen.