Bad Honnef – Die erste öffentliche Veranstaltung zum geplanten Klimafolgenanpassungskonzept im Foyer des Rathauses Bad Honnef fand reges Interesse. Ziel war es, Grundlagen und Entwicklungen in den Bereichen der Bekämpfung von Klimaschäden aufzuzeigen und gleichzeitig Wege zur Anpassung an deren Folgen zu entwickeln.
Veranstaltet wurde dieses als Workshop durchgeführte Treffen von der Stadt Bad Honnef und der das weitere Vorgehen begleitenden Beratungsgesellschaft Complan Kommunalberatung.
In einer kurzen Darstellung der Entwicklung der jährlichen Durchschnittstemperaturen in den letzten Jahrzehnten und den daraus resultierenden Prognosen für die kommenden Jahre wurde die Notwendigkeit vorgestellt, sich dieser Entwicklung in all ihren Facetten – wie Hitze, Starkregen (besser: Sturzregen) oder Waldbränden als die augenfälligsten Auswirkungen – zu stellen, Maßnahmen zu entwickeln und zu ergreifen. Ziel ist es einerseits, sich den Anforderungen des Klimawandels bewusst zu werden, und andererseits, Maßnahmen zu entwickeln, wie man den sich daraus ergebenden Folgen entgegenwirken kann.
Dabei wurde deutlich, dass es einerseits notwendig ist, geeignete Maßnahmen zum Klimaschutz zu ergreifen und umzusetzen, andererseits aber auch Maßnahmen zur Klimaanpassung zu entwickeln. Grundlage beider Ansätze ist die Notwendigkeit, die große Vielfalt an erforderlichen Maßnahmen zu koordinieren – was in Bad Honnef mit dieser ersten Veranstaltung in Form einer Bürgerbeteiligung begann.
Seit Januar ist in Bad Honnef die Stelle eines Klimaanpassungsmanagers mit Ilja Illert besetzt, der die bisher geleistete Arbeit der Verwaltung sowie der vielen freiwilligen Personen und Arbeitsgruppen koordinieren, die Arbeiten weiter begleiten und letztendlich auf dieser Grundlage für die sich im Laufe der Arbeit zeigenden „Hotspots“ Lösungsmöglichkeiten entwickeln soll. Kurz gesagt: In seiner Person und Funktion wird er unter anderem Ansprechpartner für die Bevölkerung und bestehende Freiwilligenorganisationen bei Fragen und Anregungen im Bereich der Klimaanpassung in Bad Honnef sein.
Im Anschluss an den einführenden Grundlagenbereich – in dem es um bereits bestehende Maßnahmen seitens der Stadt Bad Honnef ging, etwa im Bereich struktureller Anpassungen wie der Vorsorge vor Extremereignissen, der Kommunikation in verschiedenen Arbeitsgruppen sowie bereits erfolgter Einzelmaßnahmen – folgte ein kurzes Statement von Dorothea Hardt und Francis Hugenroth von der AG „Wir für’s Klima“. Dieses äußerte sich durchaus kritisch zur nicht ortsgerechten Bepflanzung der erst kürzlich aufgestellten Ruhebänke im Innenstadtbereich und leitete über in verschiedene Themenbereiche, bei denen die Mitarbeit der Teilnehmenden gefragt war.
Aufgeteilt in mehrere Arbeitsbereiche konnte anhand konkreter Beispiele – sowohl im städtisch-räumlichen Bezug als auch bezogen auf Maßnahmen – aufgezeigt werden, wo Handlungsbedarf besteht. Zudem sollten Möglichkeiten genannt werden, wie Lösungen aussehen könnten.
Die Zukunft wird zeigen, inwieweit sich die Anregungen der Besucherinnen und Besucher in die Handlungskonzepte der Verwaltung und anderer übergeordneter, weisungsgebender Gremien auf Kreis-, Landes- und Bundesebene einfügen lassen.
Wichtig ist auf jeden Fall, dass die Bürgerinnen und Bürger, der Einzelhandel, das Handwerk und andere Interessierte auch bei den nachfolgenden Veranstaltungen ihre Vorstellungen in die Diskussion einbringen. Denn – wie Bad Honnefs Bürgermeister Otto Neuhoff zur Einführung der Veranstaltung den Freiherrn vom Stein zitierte: „Die Ortskenntnis ist der Kern des Dienstes der Verwaltung.“
Und auf dieser Grundlage sollten alle gemeinsam vorangehen, um seitens der Stadt Bad Honnef dem Planeten – der die einzige Grundlage für die weitere Existenz unserer Spezies bietet – die Chance einzuräumen, uns weiterhin zu ertragen.
Rolf Thienen