Bad Honnef – Seit der Römerzeit wurde das Siebengebirge zum Steinabbau genutzt, der Steinbruch am Drachenfels ist hier ein bekanntes Beispiel. Nach den bereits in vorindustrieller Zeit genutzten Gesteinen Latit und Trachyt gerieten im 19. Jh. auch die Basaltvorkommen des Siebengebirges ins wirtschaftliche Interesse. Gründe waren die verstärkte Nachfrage für den Wasser- und Wegebau sowie die günstige Lage der Basaltkuppen von Petersberg und Ölberg in Rheinnähe und zu den Abnehmern in den Niederlanden und im Ruhrgebiet.
Aufgrund der geologischen Situation mit Basaltkuppen, d.h. Vorkommen hoch am Berg, waren die Basaltbrüche allerdings bereits aus der Ferne, wie etwa dem Bonner Rheinufer, gut zu sehen und drohten das Panorama des Siebengebirges unwiederbringlich zu zerstören.
Die am Ende erfolgreichen Bemühungen zur Rettung des Siebengebirgspanoramas sind Gegenstand des Vortrages und bieten einen Blick auf die sehr spezielle Konfliktsituation um diese Basaltbrüche. Ein wesentlicher Erfolgsfaktor waren der Verschönerungsverein für das Siebengebirge und der später in diesen aufgegangene Verein zur Rettung des Siebengebirges. Sowohl durch Vereinsstruktur als auch geschickte Strategie gelang es insbesondere dem Verschönerungsverein den Basaltabbau im Siebengebirge Anfang des 20. Jahrhunderts zu beenden und das einzigartige Siebengebirgspanorama dadurch zu bewahren.
Der Vortrag findet am Do., dem 13. Februar 2025 um 18.30 Uhr im Foyer des Bad Honnefer Rathauses (Rathausplatz 1) statt. Veranstalter: Verein Gutenberghaus Bad Honnef e. V. Der Eintritt ist frei, Spenden für die Vereinsarbeit sind gerne gesehen.
Der Autor, Dr. Jan Ludwig, kam durch sein Studium im Jahr 2002 erstmals mit dem Thema Basaltabbau im Siebengebirge in Berührung. 2004 entstand daraus seine Magisterarbeit. Nach dem Magisterabschluss 2005 erschloss Ludwig die historischen Unterlagen der Basalt-Actien-Gesellschaft in Linz für das dortige Unternehmensarchiv. Seine anschließende Promotion führte ihn von 2006 bis 2010 ins Deutsche Bergbau-Museum Bochum, wo er sich mit der Industrialisierung des Erzbergbaus im Sauerland beschäftigte. Nach anschließendem Archivreferendariat beim Bundesarchiv und der Archivschule Marburg zwischen 2010 und 2012 wurde er Archivar beim Bundesarchiv, inzwischen in Koblenz als Referatsleiter für den Bereich Übernahme digitaler Unterlagen aus E-Akte-Systemen.
Udo Bielke, Gutenberghaus e.V.