Bad Honnef | Ein Start, der es in sich hatte. Der Rhöndorfer Weinfestauftakt sog die Massen auf den Ziepchesplatz. Traurig: Ein Mann erlitt am Reibekuchenstand einen Herzinfarkt und musste ins Krankenhaus transportiert werden.
3000 Besucher schätzte Weinfest-Chef Udo Krahe. Lauer Spätsommerabend, da blieb kaum ein Rhöndorfer zu Hause. Um 19.30 Uhr brachten allein drei Busse Touristen in den Weinort, darunter eine Besuchergruppe aus Bad Honnefs Partnerstadt Wittichenau.
Bürgermeister Otto Neuhoff hatte es eilig, musste um 20.30 Uhr zu einem Auftritt mit seiner Band Bäd Honnef nach Godesberg. Vorher stimmte er ein Lied an: War’s „Warum ist es am Rhein so schön“ oder „Drink doch ene mit“?
Udo Krahe erklärte noch einmal, warum Weinkönigin Maren I. ein weiteres Jahr Weinkönigin Maren I. ist.: „Im letzten Jahr konnte sie ihr Amt wegen der Abiturvorbereitungen nicht richtig genießen. Außerdem macht sie ihre Sache super.“ Plausible Gründe, um sie zwei anderen Bewerberinnen vorzuziehen.
Frisch aus der Krise auf den Ziepchesplatz: Alt-FWGler Daniel Amberge und Brigitte Reingruber. Kurz zuvor teilten sie ihren Austritt aus der Partei mit. Die FDP-Frauen Nicole Westig und Birgit Eschbach hielten sich zunächst im Dunkeln auf. Erst als FDP-Chef Rainer Quink bestätigte, dass die Frauen in der Partei mehr Macht bekommen müssten, drehten sie eine Runde über den Platz.
CDU-Kreistagsmitglied Jörg Haselier kam mit neuem Hut, Landrat Sebastian Schuster mit Ehefrau Margret. Die strahlte für ihn mit.
Rhöndorfs Feuerwehr-Löschzugführer Heribert Krahe macht nächste Woche Urlaub. Nach Wien geht es. Die letzten drei Monate hatten es in sich. Die Feuerwehr bezog ihr neues Domizil. Davor war der Bürgerblocker mit der Kommunalwahl beschäftigt. „Ich brauche Erholung.“
Interessant: Hotelier Carsten Schmitz begründete, warum ein Factory Outlet Center im Siebengebirge nichts bringt. Der Oberhausener hat mit dem CentrO Erfahrungen gesammelt: „Ich musste mit meinem Unternehmen aus der Innenstadt ins CentrO. In der City war nichts mehr zu verdienen.“ Wilhelm Strohmeier vom Sportverband Bad Honnef ganz auf seiner Seite: „Ich glaube, ein Hype ohne Substanz.“
Gegen 21.30 Uhr machten die Roten Funken aus Köln ihr Versprechen wahr: Wir kommen nach Rhöndorf. Kölsches Liedgut im Gepäck und Stippeföttche. Kurz zuvor schwärmte Landrat Sebastian Schuster von einer intensiven Zusammenarbeit der Städte Königswinter und Bad Honnef bei der Sportentwicklung. Der Mann hat Nerven, will doch hier am Rhein immer nur jeder sein eigens Ding machen.
Petra Kansy von der CDU weiß mehr: „Haben wir schön öfter drüber diskutiert.“ Und auch in Sachen Sporthalle(n) muss es alte Konzepte geben, die den aktuellen Streit über die Sporthalle in Aegidienberg zu „Zickezacke Hühnerkacke“ degradieren. Die Rechtsanwältin: „Otto Neuhoff wird’s wissen.“ Auf alle Fälle will sie die 500.000 Euro-Spende von Joseph Bellinghausen retten. Und: „Im Rat wird jetzt wirklich anders zusammengearbeitet.“
Morgen geht es in Rhöndorf weiter, Sonntag flitzen die Löwenburg-Läufer durch den Ort – und Traktoren. Abends ist dann auch auf dem Ziepchesplatz Schluss – bis 2015. Mal sehen, ob Maren I. dann noch ein Jahr dranhängt.


