Bonn – Am ersten Tag der A59-Sperrung sind im Bonner Stadtgebiet bis zum Mittag erhebliche Verkehrsbeeinträchtigungen aufgetreten. Sowohl auf den ausgewiesenen Umleitungsstrecken als auch auf den in Nord-Süd-Richtung verlaufenden größeren Straßen kam es zu befürchteten Staus, so ein erstes Zwischenfazit der Stadt Bonn.
Mit am stärksten betroffen war die Niederkasseler Straße (L16). Ein großer Teil des Verkehrs von Norden kommend folgte nicht der ausgewiesenen Umleitung über Nordbrücke–Reuterstraße–Südbrücke, sondern nutzte den vermeintlich günstigeren Weg Niederkasseler Straße–Sankt-Augustiner-Straße. Da die Kapazität des Linksabbiegers von Norden kommend von der Niederkasseler Straße in die Sankt-Augustiner-Straße begrenzt ist – der Knotenpunkt ist in allen Zufahrten hoch belastet – kam es zu erheblichem Stau in der Niederkasseler Straße bis weit über die Nordbrücke hinaus.
Stark belastet war auch der Straßenzug Graurheindorfer Straße/Römerstraße, da ein Teil des Verkehrs an der Anschlussstelle Auerberg von der Umleitungsstrecke A565 abfuhr. Ein ähnliches Bild ergab sich in Teilen auf der Kölnstraße.
Aus Richtung Süden stauten sich die Fahrzeuge auf der A59, da die Leistungsfähigkeit der Lichtsignalanlage an der Anschlussstelle Vilich/B56 nicht ausreicht. Auch auf der B56 selbst kam es zwischen Anschlussstelle Vilich und der Kreuzung zur Niederkasseler Straße immer wieder zu Staus. Die Römerstraße in Fahrtrichtung Norden war ebenfalls auf ganzer Länge voll, da der Verkehr Richtung Anschlussstelle Auerberg oder Autobahnkreuz Bonn-Nord wollte.
Auf der Reuterstraße als Umleitungsstrecke kam es zu erheblichem Stau, der an der Anschlussstelle Poppelsdorf bis weit auf die Autobahn 565 reichte.
Stadtverwaltung: Nach Möglichkeit aufs Auto verzichten
Die Stadtverwaltung empfiehlt weiterhin, nach Möglichkeit auf das Auto zu verzichten, Busse und Bahnen oder das Fahrrad zu nutzen beziehungsweise mobil zu arbeiten oder im Zweifel Fahrgemeinschaften zu bilden. Wer auf das Auto angewiesen ist, sollte nach Möglichkeit den Baustellenbereich weiträumig umfahren oder außerhalb der Hauptverkehrszeiten unterwegs sein.
Wegen des erhöhten Verkehrsaufkommens zum Ferienbeginn hat die Verwaltung mit größeren Beeinträchtigungen auf den Straßen. Üblicherweise ist nach einer gewissen Eingewöhnungsphase von einer Entspannung auszugehen. Das innerstädtische Verkehrsnetz ist nicht in der Lage, die hohen Verkehrsmengen vollständig aufzunehmen.
Daher ist eine aktive Mitwirkung der Bürger*innen zur Vermeidung weiterer Verkehrsbelastungen unbedingt notwendig. In diesem Zusammenhang dankt die Stadtverwaltungen allen Bürger*innen, die bereits dazu beitragen, und allen Arbeitgeber*innen, die für einen Umstieg auf den Umweltverbund oder mobile Arbeit geworben haben. Wenn insgesamt die Zahl der vermeidbaren Fahrten reduziert wird, kann die Leistungsfähigkeit des Verkehrsnetzes für notwendige Fahrten verbessert werden.
Hintergrund
In den Sommerferien 2023 erweitet die Deutsche Bahn AG die A59-Brücke bei Vilich für den Ausbau der Bahnlinie S13. Dafür ist von 22. Juni bis 4. August eine vollständige Sperrung der A59 zwischen dem Autobahndreieck Bonn-Nordost und der Anschlussstelle Bonn-Vilich nötig.
Informationen hat die Stadt Bonn im Internet unter www.bonn.de/a59-sperrung veröffentlicht. Dort lässt sich auf einer Karte auch die aktuelle Verkehrslage anschauen.
Das passt wieder zur Katastrophenplanung der Behörden. Jeder wusste, dass es so kommen würde, und trotzdem hat man die A59 gesperrt. Die Zeit, die Zehntausende Autofahrer im Stau stehen, ist den Behörden völlig egal. Und dann wird sich gewundert, dass die Staatsverdrossenheit wächst und die AfD munteren Zulauf bekommt!