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Quelle: Stadt Königswinter

ADFC plädiert für eine fahrradfreundliche Verkehrsführung an der Rheinallee in Königswinter

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Siebengebirge/Königswinter – Aus Klimaschutzgründen, aber auch wegen Veränderungen bei der Mobilität hin zum Fahrrad, müssen sich Kommunen Gedanken über Anpassungen der Infrastruktur machen. So sind die meisten Fahrradwege zwischen Bad Honnef und Bonn alles andere als komfortabel und sicher. In Königswinter wird sogar die direkte Durchfahrt am Rhein in Höhe der Fähre unterbrochen. Fahrradfahrer müssen entweder absteigen und schieben, oder – aus Bad Honnef kommend – umständlich durch die Altstadt fahren. Das will die Stadt ändern.

Damit Fördergelder noch rechtzeitig beantragt werden können, muss sich der Königswinter Stadtrat am 25.9. in einer Sondersitzung mit der geplanten Umgestaltung der Rheinallee beschäftigen. Um die Aufenthaltsqualität zu erhöhen und die Bedingungen für den Radverkehr zu verbessern, sollen Rad- und Fußverkehr nach dem Umbau getrennt geführt werden. Damit tut sich die Wirtschaft schwer. Sie fürchtet eine Beschränkung des motorisierten Verkehrs und eine Verknappung der Außengastronomie.

Am Abend veröffentlichte die Ortsgruppe Siebengebirge des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs in den Kommunen Königswinter und Stadt Bad Honnef eine Pressemeldung, in der sie auf eine „dringend notwendige Förderung des klimaneutralen Radverkehrs“ aufmerksam macht. „So, wie die Radverkehrssituation am Rheinufer heute ist, darf es nicht bleiben“, schreibt der Fahrrad-Club und fordert, dass das Radfahren am Rheinufer der Altstadt Königswinter wieder möglich sein müsse. Dabei sei eine sichere Führung des Radverkehrs wichtig und müsse ein Ziel der Planung sein. Eine möglichst weitgehende Trennung von Rad- und Fußgängerverkehr ist für den ADFC dabei sehr wesentlich. Ebenfalls sollte eine Entfernung von Bäumen vermieden werden.

Der ADFC weist noch einmal darauf hin, dass es sich um eine (europäische und deutsche) Hauptradroute, die im Berufs-, Alltags- und touristischen Verkehr wichtig sei, handele und – so weit möglich – die Qualitätsstandards für Radvorrangrouten erfüllen sollte.

ADFC-Sprecher Bernhard Steinhaus: „Der von der Stadtverwaltung vorgelegte Entwurf erfüllt nach unserem Eindruck diese Anforderungen weitgehend. Nach mehr als 5 Jahren Unterbrechung einer der wichtigsten Radrouten im Rheinland ist es allerhöchste Zeit, dass hier auch Radfahren wieder erlaubt wird! Schließlich befindet sich hier die EuroVelo-Route 15 (Rheinquellgebiet bis Rotterdam) und D-Route 8 (Rhein-Route), die nicht nur für Radreisende, sondern auch für Alltagspendler und Otto-Normal-Radler unverzichtbar ist. “

Auch der ADFC hatte vor drei Jahren im Rahmen seines Konzepts für eine Radpendlerroute Bonn-Beuel – Bad Honnef für den Bereich Königswinter Altstadt eine Lösung entwickelt: „Nach sehr eingehender Diskussion und langwieriger Abwägung von Alternativen wurde vorgeschlagen, eine der Radfahrrichtungen ebenso auf die Fahrbahn zu verlegen und nur noch eine Radfahrrichtung in der Allee zu belassen. In Verbindung mit verschiedenen Einzelmaßnahmen werden die o.g. Eckpunkte gleichfalls erfüllt. Es wurde weiterhin angeregt, zu prüfen, die Richtung des Kfz-Verkehrs in der Rheinallee umzudrehen. Möglicherweise kann durch diese Lösung den Belangen der örtlichen Gastronomie besser Rechnung getragen werden.“

Steinhaus ist sicher, dass die Gastronomie von willkommenen Radfahrern profitieren würde. Heute machten viele Radfahrer einen Bogen um die Königswinterer Altstadt, weil sie anscheinend als Gäste der schönsten Rheinpromenade des Rhein-Sieg-Kreises unerwünscht seien. Das müsse sich ändern und könne „unserer Stadt als Ausflugsziel neue Potenziale öffnen“.

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