Bad Honnef – Jedes Jahr zu Silvester sind die Notaufnahmen besonders gefordert. Häufige Verletzungen sind schwere Verbrennungen, Augenverletzungen, Alkoholvergiftungen und Unterkühlungen. Auch abgerissene Finger kommen immer wieder vor.
Der Ärztekammerpräsident Klaus Reinhardt fordert sogar ein Verbot von Privatfeuerwerk an Silvester. Im Spiegel sagt er: „Dieses Thema muss endlich angegangen und auf die Tagesordnung der nächsten Innenministerkonferenz gesetzt werde. Bleibt die Politik weiter untätig, trägt sie mit dazu bei, dass sich Jahr für Jahr Tausende Menschen durch Silvesterfeuerwerk verletzen.
Das DRK gibt Hinweise, was man beim Silvesterfeuerwerk beachten muss und wie man sich bei Verletzungen verhalten sollte.
Erste-Hilfe-Tipps für Notfälle:
1. Verbrennungen
Kleine Verbrennungen (nicht größer als die Handfläche) mit kühlem Wasser behandeln.
Große Verbrennungen nicht kühlen – sofort einen Notarzt rufen.
2. Handverletzungen
Größere Wunden steril abdecken. Bei starkem Blutverlust den Notruf 112 wählen.
Abgerissene Finger sichern: In ein keimfreies Tuch wickeln, in einen Plastikbeutel geben und diesen in einen zweiten Beutel mit Eiswasser legen.
3. Augenverletzungen
Beide Augen verbinden, um Bewegungen des verletzten Auges zu vermeiden.
Sofort den Notruf 112 wählen.
4. Alkoholvergiftung
Bewusstlose Personen in die stabile Seitenlage bringen und warmhalten.
Atmung und Puls prüfen, bei Bewusstlosigkeit ohne Reaktion den Notruf 112 wählen.
5. Amputationen
Das abgerissene Körperteil richtig verpacken (s. oben) und schnellstmöglich ins Krankenhaus bringen.
Präventionstipps des DRK Siebengebirge zum Jahreswechsel:
1. Sicherer Umgang mit Feuerwerk
– Nur zugelassene Feuerwerkskörper verwenden und die Gebrauchsanweisung lesen.
– Kinder und Jugendliche von Böllern fernhalten.
– Blindgänger niemals erneut zünden.
2. Alkoholkonsum kontrollieren
– Jugendliche über Risiken aufklären.
– Alkohol in Maßen genießen: Zu jedem Glas Alkohol ein Glas Wasser trinken und vorher gut essen, bei ersten Anzeichen eines Rauschs (z. B. Lallen) eine Pause einlegen.
3. Kinder schützen
– Böller gehören nicht in Kinderhände.
– Kinder nie unbeaufsichtigt Feuerwerkskörpern aussetzen und ihnen die Gefahren erklären.
Jens Koelzer vom DRK Siebengebirge: Ein bewusster Umgang mit Feuerwerk, Alkohol und die richtige Vorsorge können viele Silvester-Unfälle verhindern. Im Notfall gilt: Ruhe bewahren und schnell handeln!