Bad Honnef-Rhöndorf – 3000 Neubürger:innen sind das Ziel der Stadt. Viele werden wohl nach Rhöndorf ziehen. Dort gibt es zurzeit kaum einen Straßenzug, in dem keine neuen Bauplätze zu finden sind.
So ist auch eine neue Grundstücksbebauung im Frankenweg/Höhe Meßbeuel vorgesehen (Foto).
Ein Stück weiter Richtung Rhöndorf (Frankenweg 45-47) sind für die dortigen Verhältnisse gigantische Bauwerke entstanden. Die Preise der Eigentumswohnungen liegen zwischen 4000 und 5000 EUR/qm. Ein guter Teil des Bestandes ist schon verkauft. Auch in der Konrad-Adenauer-Straße stehen die Bagger parat.
Durch die Wolkenburgstraße werden wohl bald ebenfalls die Laster fahren. Dort soll ein Mehrfamilienhaus mit Tiefgarage entstehen.
Was auffällt: Es handelt sich fast immer um (exklusive) Eigentumswohnungen. Für Otto und Otti Normalverbraucher:in dürften die Preise kaum bezahlbar sein. Und für junge Familien, die nicht gerade zu einer Großerbengemeinschaft gehören, auch nicht. – Was halten Sie von der Wohnungsbauentwicklung in Bad Honnef?
Das sind ja geradezu Schnäppchen. So ähnlich wie die Pläne am Saynschen Hof. Wer legt nochmal fest, wo in welcher Form gebaut werden darf? Wer profitiert von diesen Luxusbauten? Wer diese Fragen beantwortet weiß, wie der Hase in Bad Honnef läuft.
Ich weiß nicht, weshalb Bad Honnef mehr Einwohner*innen braucht.
Weniger ist mehr und die Wachstumsdoktrin ist so was von gestern…
So wird es bald voll, beliebig und hässlich.
Kein Wunder, dass immer mehr nach RLP abwandern.
Wohnraum schaffen mit aller Gewalt
Wohnraum wird benötigt, das ist schon verständlich. Aber doch nicht so:
Ein Sechs-Parteien-Haus mit Tiefgarage entsteht im Flutgraben inmitten von Einfamilienhäusern. Hier werden mit großen Kräften Stahlträger in den Boden gerammt, die Erschütterungen lassen in den umliegenden Häusern die Wände wackeln und Risse entstehen. Man fühlt sich hilflos, wütend, fassungslos, traurig, hat Angst um seine Kinder, die in der Spielstraße nicht mehr einfach so spielen können. Angst um die Immobilie, zwischen Stahlträgern und eigenem Zaun ist kein Millimeter Luft, die Einfahrten der Anwohner sind ständig durch Baufahrzeuge blockiert…. Ach ich könnte immer weiter kommentieren.
Hat man wirklich keine Chance, so etwas abzuwenden? Man fragt sich, warum so etwas genehmigt werden darf.
Bad Honnef –Rhöndorf macht Lust, wegzuziehen….dabei war es immer so schön hier.
Übrigens ist auch in der Einfahrt zum Flutgraben schon etwas beschädigt.
Und wer zahlt dann eigentlich die Sanierung der Straße, wenn sie von den Baufahrzeugen kaputt gefahren wurde?
Achja, die Anwohner…. Nach der Sanierung der beschädigten Immobilien …
Aus der luxuriösen Perspektive eines Einfamilienhausbesitzers in Rhöndorfs heraus über den Bau von Mehrfamilienhäusern zu schimpfen zeugt schlicht von Bigotterie. Baupreise sind derart gestiegen, dass sich Wohnungsbau im unteren und mittleren Standard schlicht und einfach nicht mehr lohnt. Hier müsste die Politik deutliche Anreize schaffen. Aber dann werden die gleichen Nachbarn in Ihren wertvollen Einfamilienhäusern gegen Sozialwohnungen in der Nachbarschaft protestieren.
Besonders in Rhöndorf stehen Einfamilienhäusern auf teils absurd großen Grundstücken. Eine Verdichtung gerade hier ist der einzig richtige Schritt. Das von Frau Crame angesprochene Bauprojekt an der Wolkenburgstraße steht auf einem Grundstück, welches zuvor ausschließlich für einen Pool(!) genutzt wurde. In Zeiten von Wohnungsnot ist es doch eine beinahe absurde Forderung diese Nutzung als vorzugswürdig zu verteidigen!
Niemand hat ein Recht auf unbebaute Nachbargrundstücke. Das müssen noch viele Damen und Herren Rhöndorfer lernen.
Spätestens wenn es an der Verkauf der eigenen Immobilie geht, ist der soziale Gedanke für bezahlbaren Wohnraum ohnehin vergessen. Dann wird nämlich verlangt was geht und das Geld von „Großerbengemeinschaft“ wird gerne genommen. Oder hat schonmal jemand eine Anzeige gelesen „verkaufen unser Haus zum Schnäppchenpreis an Junge Familien?“
Übrigens ist es jedem Anwohner bei Baubeginn zu empfehlen eine Bestandsprüfung seines eigenen Hauses durchführen zu lassen um spätere Schäden durch angrenzende Baustellen belegen zu können… Man muss halt nur etwas mehr mitdenken und etwas weniger laut schimpen…