Bad Honnefer Feuerwehr: Auf hohem technischen Stand und mit dem Herzen dabei

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Bad Honnef | Ein Lob von höchster Stelle: Die Freiwillige Feuerwehr Bad Honnef sei nicht nur auf einem hohen technischen Stand, sondern auch immer mit dem Herzen dabei. Kein Geringerer als Kreisbrandmeister Dirk Engstenberg sprach diese anerkennenden Worte auf der Wehrversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Bad Honnef am späten Samstagnachmittag im Sitzungssaal des Rathauses.

Engstenberg zeigte sich hocherfreut über die Begeisterung, die er in Honnef wahrnehme. Hier werde die Feuerwehr „gelebt“ und das habe auch etwas mit der Führung und dem Bürgermeister zu tun. Positiv hob er hervor, dass der oberste Dienstherr hier selbst die Orden anhefte. Ebenfalls bemerkenswert fand er das Outfit der Jugendfeuerwehr, die, obwohl sie keine Ausgehuniform habe, im einheitlichen Look mit weißen Hemden und Krawatte im Sitzungssaal saß. Das sei für ihn vorbildhaft auch für andere Jugendfeuerwehren im Kreis.

Neues Gesetz für NRW soll Entlastung bringen

Kritisch merkte er an, dass immer öfter Aktive zwischen 45 und 50 Jahren der Feuerwehr nicht mehr zur Verfügung stünden. Hier müssten die Strukturen flexibler werden, vor allem die Personaleinsatzplanung. Es könne nicht sein, dass Ehrenamtliche aufgrund starrer Dienstpläne dem Ehrenamt verloren gingen. Große Hoffnung legt er in ein neues Brand- und Katastrophenschutzgesetz für NRW. Dort soll unter anderem geregelt werden, dass es für Sechs- bis Zehnjährige in Zukunft eine Kinderfeuerwehr gibt und somit die Nachwuchsförderung einfacher wird. Weiter fordert er, dass die Feuerwehr nicht mehr für die Ölverunreinigungen auf Fahrbahnen zuständig sein soll. Den ehrenamtlich tätigen Wehrleuten sei es nicht zuzumuten in der Nacht aufzustehen, um eine Ölspur zu beseitigen.

Auch Bad Honnefs Feuerwehrchef Torsten Budde ist der Auffassung, dass solche Einsätze unverhältnismäßig sind. Allein in diesem Jahr hätten bis Ende Oktober die Einheiten schon 30 Mal deswegen ausrücken müssen und dann seien pro Auftrag immerhin neun Personen im Einsatz.

Zugestellte Parkplätze während des Martini Marktes

Kritische Anmerkungen gab es von verschiedenen Aktiven. So beklagte sich ein Feuewehrmann über zugestellte Parkplätze vor der Wache während des Martini Marktes. Im Notfall könnten die freiwilligen Retter nicht rechtzeitig ihren Einsatzpflichten nachkommen, weil die für ihre Fahrzeuge vorgesehenen Parkplätze zugestellt würden. Das DRK Bad Honnef habe aufgrund derselben Problematik bereits einen Einsatz abgesagt. Bemängelt wurde ebenfalls, dass oftmals während solcher Großveranstaltungen die Hauptzufahrtswege versperrt seien und ein Durchkommen für die Feuerwehr dann nicht möglich sei.

Ordnungsamtschef Richard Thomas bestätigte den unhaltbaren Zustand und kündigte ein gemeinsames Gespräch mit allen Beteiligten an.

Bemängelt wurde auch der Abzug eines Gerätewartes. Somit könne man nicht mehr sicher davon ausgehen, dass die technische Ausrüstung in einem einsatzfähigen Zustand ist und unter Umständen die Sicherheit der Feuerwehrleute gefährdet ist. Bürgermeister Otto Neuhoff begründete die Maßnahme mit den personellen Anforderungen, die die Flüchtlingssituation an die Verwaltung stelle. Wenn es nötig sei, müsse man eine andere Lösung finden. Neuhoff: „Das ist immer eine Frage der Abwägung.“

Darüber hinaus wurden allgemeine Kommunikationsmängel angesprochen.

122 Aktive zählt zurzeit die Bad Honnefer Wehr, 33 Mitglieder gehören zur Ehrenabteilung und 35 zur Jugendfeuerwehr. Gegenüber der Statistik im Januar 2015 hat sich somit die Mitgliederzahl im Aktivenbereich um zwei verringert und im Jugendbereich um sieben erhöht.

Zusammengerechnet leisteten zwischen Januar  und September 2015 alle Mitglieder 12.804 Stunden und acht Minuten ehrenamtliche Tätigkeit für die Allgemeinheit. Positiv: Verglichen mit dem Vorjahr musste die Feuerwehr bislang (bis 30.10.2015) seltener ausrücken.

Beförderungen und Ehrungen

Befördert wurden zu Unterbrandmeistern Daniel Gutsch und Dominik Tix (LZ Aegidienberg); zu Brandmeistern Karl Schwippert (LG Rhöndorf) und Thomas Weiss (LZ Bad Honnef); zum Oberbrandmeister Sven Henning (LZ Bad Honnef); zum Hauptbrandmeister Andreas Fey (LZ Aegidienberg); zum Brandinspektor Volkmar Blech (LZ Aegidienberg); zum Brandoberinspektor Frank Brodeßer-Sandberg; zum Brandstadtinspektor Hermann-Josef Schreiber (LZ Aegidienberg).

Geehrt wurden mit dem Feuerwehrehrenzeichen NRW in Silber für 25-jährige aktive Mitgliedschaft Hauptfeuerwehrmann Bruno Kurtenbach (LZ Aegidienberg) und Ansgar Fraund (LZ Aegidienberg); mit dem Ehrenzeichen in Gold für 35-jährige aktive Mitgliedschaft Unterbrandmeister Uwe Harperath (LZ Bad Honnef), Oberbrandmeister Manfred Hitz (LZ Bad Honnef) und Hauptbrandmeister Markus Prinz (LG Rhöndorf). Die Sonderauszeichnung des Landesfeuerwehrverbandes NRW in Gold für 60-jährige Mitgliedschaft wurde verliehen an Hauptbrandmeister a.D. Werner Hoffmann (LZ Aegidienberg). In die Ehrenabteilung überstellt wurde Hauptbrandmeister Anreas Müller (LZ Bad Honnef). Neuer Feuerwehrmann wurde Ingo Störmer (LG Rhöndorf), Hauptfeuerwehrfrau Martina Brungs (LZ Aegidienberg), Hauptfeuerwehrmann  Oliver Tix (LZ Aegidienberg).

Nicht alle Geehrten und Beförderten konnten anwesend sein.

Als Dank für ihre ehrenamtliche Arbeit spendierte Mustafa Özdemir vom "Honnefer Grill" ein Riesenblech Pizza
Als Dank für ihre ehrenamtliche Arbeit spendierte Mustafa Özdemir den Feuerwehrleuten  leckere Pizza aus seinem „Honnefer Grill“, Rommersdorfer Straße 56a

 

 

 

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