Bad Honnef – Eine weitere actionreiche Woche liegt hinter den Leichtathleten des LV Bad Honnefs. Am Samstag, den 25. Mai, zeigte Pauline Stallmann im Siegburger Walter-Mundorf-Stadion, warum ihr Trainer sie öfter bei Wettkämpfen dabeihaben möchte. Eine Top Ten – Platzierung im Sprint war ebenso bemerkenswert wie ihr Einzug ins Weitsprung-Finale. In beiden Disziplinen erzielte sie persönliche Bestleistungen (PB) und unterstrich ihre gute Entwicklung.
Kilian Jansen lief an diesem Tag als einziger Sprinter in der Altersklasse M11 die 50m in einer 7-Sekunden-Zeit und holte sich die erste der kompletten Medaillenpalette. Nach Gold im Sprint gab es für ihn noch zweimal Silber im Weitsprung und Ballwurf sowie Bronze im 800m-Lauf.
Mit ihm sammelten auch seine Teamkameradinnen Sarah Anderlitschka, Marilena Grewe und Irmina Peter fleißig Edelmetall. Sarah (W11) sicherte sich Bronze im Weitsprung, welchen Marilena mit satten 45cm Vorsprung für sich entschied. Im Sprint lagen die beiden nur eine Zehntelsekunde auseinander und somit eng beieinander auf den Plätzen drei und vier. Irmina (W10) gewann den Sprint in gerade mal 8,05 Sekunden, was für die nahe Zukunft die nächste 7-Sekunden-Sprinterin für den LVB erahnen lässt. Außerdem holte sie im Ballwurf die Silbermedaille.
Mit neun Medaillen an diesem Wettkampftag legten die U12-Athleten also ordentlich vor und die U14-Athletinnen wollten am nächsten Tag beim Klingensportfest in Solingen unbedingt daran anknüpfen. Zunächst sah auch alles hervorragend aus. Emilia Parketny (W13) überquerte nach 75m in 10,45 Sekunden die Ziellinie – Gold! Ihre Teamkameradinnen erreichten die Plätze fünf, neun und dreizehn. Julia Brück blieb dabei zum ersten Mal deutlich unter zwölf Sekunden.
Beim anschließenden Weitsprung machte es Emilia ebenso deutlich wie Marilena einen Tag zuvor. 4,67 Meter bedeuteten 42cm Vorsprung vor der Zweitplatzierten. Gemeinsam mit Victoria Turner, Marilena Grewe und Frieda Strack wollte sie an diesem Tag eigentlich auch noch die Sprintstaffel und eine Wette mit dem Trainer gewinnen. Ein plötzlicher Wolkenbruch, unter Wasser stehende Laufbahnen und klitschnasse Kleidung machten diesen Plan allerdings zunichte.
Am darauffolgenden Samstag schon die nächsten Highlights bei der U12-Talentiade im Kölner Stadion im Olympiaweg. Irmina Peter und Kilian Jansen verbesserten sich gegenüber dem Siegburger Wettkampf beide im Ballwurf. Für Irmina bedeuteten 30m abermals Rang zwei (den sie auch im Sprint erzielte), für Kilian bedeutete seine neue Rekordweite von 41,50m den Sieg in seiner Altersklasse, den er übrigens auch mit seinem zweitweitesten Wurf errungen hätte. Mit seiner neuen PB von 3,92m im Weitsprung schrammte er nur knapp am Podium vorbei auf Platz vier.
Sarah erreichte sowohl beim Sprint, als auch beim Weitsprung einen starken fünften Platz. Wie hoch diese Platzierung einzuschätzen ist, zeigt nicht nur das über zwanzig Athletinnen umfassende Teilnehmerfeld, sondern auch dessen immense Leistungsstärke. Dass in der weiblichen Altersklasse W11 gleich die ersten vier Springerinnen alle über 4m springen, hat Seltenheitswert. Doch trotz der starken Konkurrenz konnte sich einmal mehr Marilena an die Spitze setzen. Vier ihrer sechs Sprünge hätten an diesem Tag zum Sieg gereicht, der mit 9cm Vorsprung diesmal aber denkbar knapper ausfiel, als noch eine Woche zuvor in Siegburg.
Einen ganz besonderen Ansporn für die Kids, gibt es bei dem Talentiaden-Wettkampfformat bei den 30m-fliegend. Das tagesschnellste Mädchen, sowie der tagesschnellste Junge qualifizieren sich nämlich für das ISTAF-Event in Düsseldorf, ein mit nationalen und internationalen Leichtathletikstars gespickten Mega-Event.
Bei den 30m-fliegend sprinten die Kinder einzeln circa 50m, wobei sie nach 20m durch eine Lichtschranke laufen und damit die Zeitnahme auslösen. 30m später sprinten sie durch eine zweite Lichtschranke und stoppen damit die Zeitnahme.
Zwischenzeitlich lagen in der Altersklasse W11 drei Sprinterinnen mit jeweils 4,08 Sekunden gleichauf. Jetzt ging es also darum, wer noch das eine entscheidende Prozent mehr im Tank hatte. Marilena raste durch die erste Lichtschranke, dann durch die Zweite und als die Zeit auf dem Display erschien, gab es kein Halten mehr. 4,02 Sekunden bedeuteten das Ticket und somit das Startrecht beim Indoor-ISTAF am 09. Februar in Düsseldorf.
Sebastian Stüber