Bonn – Die Bundesstadt Bonn will Kindern aus dem Kriegsgebiet Gaza einen sicheren Aufenthalt und humanitäre Hilfe ermöglichen. Dies kündigte Oberbürgermeisterin Katja Dörner am heutigen Montag an. Bonn folgt damit dem Beispiel der Stadt Hannover, deren Oberbürgermeister Belit Onay bereits eine entsprechende Initiative gestartet hatte.
In ihrer Erklärung verwies Dörner auf die dramatische Lage in der Krisenregion:
„Die Informationen und die Bilder aus Gaza, besonders die Bilder verletzter, traumatisierter und hungernder Kinder sind unerträglich und sie fordern uns auf, als Kommune aktiv zu werden”, sagte die Oberbürgermeisterin. „Ich begrüße die Initiative meines Amtskollegen aus Hannover, Belit Onay, Kindern aus dem Kriegsgebiet im Nahen Osten einen sicheren Ort in Deutschland zu bieten. In Bonn haben wir die Möglichkeit, traumatisierte und verletzte Kinder aus dem offenkundigen Elend in Gaza eine Überlebensperspektive zu geben und diese Chance wollen wir ergreifen. Deshalb prüfen wir gemeinsam mit anderen Städten, wie beispielsweise Düsseldorf, mögliche Wege, Kinder nach Bonn zu holen. Diese humanitäre Hilfe für die schwächsten Opfer militärischer Auseinandersetzungen ändert selbstverständlich nichts an der grundlegenden Forderung an die Hamas, alle israelischen Geiseln unmittelbar frei zu lassen und so die Grundlage für eine dauerhafte Lösung im Nahen Osten zu ermöglichen. Die israelische Regierung ist aufgefordert, die humanitäre Situation in Gaza unverzüglich zu verbessern.”
Die Stadtverwaltung arbeitet bereits an konkreten Umsetzungsplänen. In Gesprächen mit Trägern der freien Jugendhilfe werden derzeit Möglichkeiten zur Aufnahme und Betreuung der betroffenen Kinder ausgelotet.
Auch Sozialdezernentin Azra Zürn betonte die besondere Verantwortung Bonns in dieser Situation: „Kinder sind die schwächsten Opfer kriegerischer Auseinandersetzungen. Ihnen gilt unsere besondere Solidarität und Aufmerksamkeit. Kindern aus Gaza Schutz in Bonn zu ermöglichen, ist ein Ausdruck unserer humanitären Verpflichtung, gerade als UN-Stadt. Meine Gespräche mit den Trägern der freien Jugendhilfe zeigen, dass dieses Anliegen breit geteilt wird und organisatorisch in einem gemeinsamen Kraftakt umgesetzt werden kann.“
Die Stadt will in den kommenden Wochen gemeinsam mit Partnerkommunen und Hilfsorganisationen an konkreten Lösungen arbeiten. Ziel ist es, schnellstmöglich Wege zu schaffen, um betroffene Kinder sicher nach Bonn zu bringen und ihnen vor Ort Schutz, medizinische Versorgung und psychologische Unterstützung zu bieten.