Bad Honnef | Unfassbar! In der zweiten Halbzeit spielte der FV Bad Honnef den FC Pesch in Grund und Boden, verlor dennoch nach zwei krassen Abwehrfehlern. Jetzt ist wieder Zittern angesagt.
Einen einstelligen Tabellenplatz peilten Lothar Paulsen und seine Jungs an. Der war dicke drin. Mit drei weiteren Pluspunkten stünden die Honnefer auf Platz neun. Jetzt trennen sie wieder nur noch zwei Punkte von der Bezirksliga.
Mit Fullpower begann der HFV das Schicksalsmatch gegen die biederen Pescher. Kevin Leisch war der Antriebsmotor im Mittelfeld, der beste Honnefer Brandon Chin ließ seine Gegenspieler auf der rechten Seite alt aussehen und brachte zudem immer wieder gefährliche Flanken in den Strafraum.
Ein schlechtes Abwehrspiel von Richard von Klaß stellte den Spielverlauf auf den Kopf. Sein missglückter Abwehrversuch führte in der 9. Minute zum 0:1 durch Enes Yildiz, der den Ball mustergültig von dem erfahrenen Blonden im Sechzehner vorgelegt bekam und mit seinem Schuss Honnefs Keeper David Weidner keine Chance ließ.
Unterstützt von Motivationsschüben des harten Fan-Kerns hieß die Devise: Jetzt erst recht. Zwar ließen die Honnefer ihren Gegner noch mitspielen, doch gelang durch den wiedererstarkten Andre Klug Sekunden vor dem Halbzeitpfiff der verdiente Ausgleich. Chin kämpfte sich zuvor auf der rechten Seite durch, seine Flanke köpfte Klug unnachahmlich unters Lattenkreuz.
In der zweiten Halbzeit spielte nur noch der Gastgeber. Pesch wirkte platt, der HFV wie mit Frischblut versorgt. Man muss es sagen: Die „alten“ HFV-Recken Kevin Leisch und Benjamin Krayer rackerten wie Pferde, wenn auch mit wenig Glück beim Abschluss. Musste sich bei einem 25-Meter-Schuss von Leisch der Pescher Torwart Markus Klütsch bereits in der ersten Halbzeit mächtig strecken, stellte ihn der Honnefer in der zweiten Hälfte zwei weitere Male mit Fernschüssen auf die Probe. Pech hatte auch Brandon Chin, der unbedrängt vor dem Tor an einer Flanke von Blake Thomson knapp vorbei flog.
Auffallend das Spiel von Dominick Müller und Gürsel Boztos, die beide viel liefen und aufopferungsvoll kämpften. Dramatisch der Lattenknaller von Soleil Nyassa, der in der 76. Minute für Thompson kam, ansonsten überraschend verängstigt über den Platz huschte.
Statt einem möglichen 4:1 für Honnef folgte in der 83. Minute der Knockout durch Michael Beus nach einer Standardsituation vor dem Kasten von Weidener: Flanke, Schuss, Tor. Trainer Lothar Paulsen: „Es stand auf dem Papier, wie wir uns in einer solchen Situation verhalten müssen. Trotzdem hat die Zuteilung nicht gestimmt.“
Wenn der HFV-Trainer beim Gegentor auch den lange Zeit vermissten legendären „Paulsen-Vulkan“ wieder einmal aktivierte, kommentierte er nach dem Schlusspfiff relativ wohlwollend. Seine Mannschaft habe viel investiert und durch individuelle Fehler verloren. Klartext: Gut gespielt, dumm verloren.
Freilich müssen jetzt Punkte her. Honnef ist mehr als ein Bezirk.
Die 2. Mannschaft des HFV unterlag auf eigenem Platz dem SV Leuscheid mit 0:2. Die SF Aegidienberg spielten 1:1 in Altenrath. (Weitere Infos folgen.)