Bad Honnef – Im Rahmen des diesjährigen Kammermusikfestivals BTHVN WOCHE widmet sich Daniel Hope, Präsident des Beethoven-Hauses und weltbekannter Geiger mit innovativen Programmideen, dem Thema “Herkunft”. Im Eröffnungskonzert im historischen Kursaal Bad Honnef am 29. Mai, mit dem das Beethoven-Haus als Veranstalter erstmalig im Rhein-Sieg-Kreis zu Gast ist, stellt er unter dem Titel “Irish Roots” die traditionelle Musik Irlands in den Mittelpunkt. Die Schirmherrschaft über dieses Konzert hat der Landrat des Rhein-Sieg-Kreises, Sebastian Schuster, übernommen.
Irische Musik hat eine lange Geschichte, erfreut sich aber erst seit etwa 100 Jahren weltweiter Popularität. Daniel Hope und das AIR-Ensemble, bestehend aus Simos Papanas (Violine), Emanuele Forni (Laute und Barockgitarre), Nicola Mosca (Cello und Harfe), Michael Metzler (Schlagzeug) und Markellos Chryssicos (Cembalo), tauchen im Eröffnungskonzert im besonderen Ambietente des Kursaals in diese reiche Musikwelt ein und spüren Mythen und Legenden der grünen Insel nach. Für Daniel Hope ist diese musikalische Reise eng mit seiner eigenen Familiengeschichte verbunden: Sein Urgroßvater Daniel McKenna brach vor über 100 Jahren aus Irland in die Welt auf, um sein Glück zu suchen. Für Hope, der bis heute neben dem deutschen auch einen irischen Pass hat, ist es damit auch eine Reise zu sich selbst und zu seinen Wurzeln.
„Von dem Zeitpunkt an, als wir Südafrika Anfang der 1970er Jahre verließen, bis vor vier oder fünf Jahren hatte ich nur die irische Staatsbürgerschaft. Meinem Vater wurde von den südafrikanischen Behörden eine Ausreisegenehmigung ausgestellt, die im Grunde besagte: ‘Geh raus und bleib draußen’. Das bedeutete, dass wir unsere südafrikanische Staatsbürgerschaft verloren und als staatenlose Exilanten erst in Paris und dann in London gestrandet waren,” erläutert Hope. „Meine Mutter fand heraus, dass man, wenn man eine irische Großmutter hatte, die irische Staatsbürgerschaft beantragen konnte. Sie machte in Waterford verschiedene Geburtsurkunden und andere Dokumente ausfindig, füllte einige Formulare aus, und plötzlich waren wir Iren! Diese Identität wurde mir gegeben, bevor ich laufen konnte. Erst viel später wurde mir klar, dass sie uns wahrscheinlich gerettet hatte; auf jeden Fall bedeutete sie, dass wir in London bleiben und arbeiten konnten, was schließlich dazu führte, dass meine Mutter Sekretärin von Yehudi Menuhin wurde. Ich habe meine irische Staatsbürgerschaft beibehalten, weil ich Irland sehr dankbar bin und weil ich weiß, was es für meine ganze Familie bedeutet.”
In weiteren Konzerten der BTHVN WOCHE wird Daniel Hope erstmals im reizvollen Ambiente der alten Kirche des Collegium Leoninum in Bonn mit einem Solo-Abend zu hören sein. In diesem Konzert geht es um die Herkunft und Geschichte der Geige und des Geigenbaus. Zwei hochkarätig besetzte Kammermusik-Abende im Beethoven-Haus sowie ein Late Night-Konzert mit Jazz runden das Programm ab.
Details zum Programm der Konzerte der BTHVN WOCHE können unter www.beethoven.de/woche abgerufen werden.
Tickets für die Konzerte sind unter www.bonnticket.de sowie im Shop des Beethoven-Hauses erhältlich.