Bad Honnef – Es war ein Abend zum Vergessen für die Dragons Rhöndorf. Im Meisterschaftsspiel gegen den amtierenden Vizemeister aus Köln musste sich der amtierende Meister der Pro B deutlich mit 91:119 geschlagen geben. Trotzdem rutschen die Rhöndorfer in die Playoffs.
Von Beginn an dominierten die Gastgeber das Spielgeschehen und ließen keinen Zweifel daran, wer in dieser Partie den Ton angibt. Schon im ersten Viertel setzte Köln mit aggressiver Verteidigung und flüssigem Offensivspiel ein Ausrufezeichen. Die Dragons fanden kaum ins Spiel, leisteten sich zu viele Ballverluste und hatten in der Defensive große Mühe, den Kölner Angriffswirbel zu kontrollieren. Zur Halbzeit war die Partie beim Stand von 68:43 für die Rheinstars bereits vorentschieden.
Nach der Pause zeigte das Team aus Bad Honnef jedoch Moral. Das dritte Viertel konnte man mit 27:22 für sich entscheiden – ein kleiner Lichtblick an einem sonst tristen Abend. In dieser Phase wirkte es kurz, als könnten die Dragons noch einmal zurück ins Spiel finden. Doch die Kölner reagierten prompt, erhöhten erneut das Tempo und zogen unaufhaltsam davon.
Am Ende mussten die Drachen nicht nur die klare Niederlage hinnehmen, sondern auch anerkennen, dass der Abstand zur Ligaspitze derzeit zu groß ist. Gegen den Finalgegner der vergangenen Saison war diesmal nichts zu holen.
Timothy Smith war bester Werfer bei den Drachen mit 25 Punkten, gefolgt von Alexander Lagermann mit 24 Punkten.
Trotz der deutlichen Niederlage haben sich die Dragons aufgrund eines Vierervergleichs mit Ulm, Coburg und Oberhaching als Achter für die Playoffs qualifiziert. (Hh)
Trotz bitterer Schlappe in Köln die Playoffs erreicht!
Von Klaus Beydemüller
Köln erteilt Rhöndorf eine bittere Lehrstunde und gewinnt das Lokalderby deutlich mit 119:91 (68:43). Die RheinStars überzeugen beim Debüt in der neuen Spielstätte „Motorworld Köln“ mit einer souveränen Vorstellung und liefern eine fast überirdische Trefferquote ab. Trotzdem gibt es das völlig unerwartete Happy End für die Dragons: Sie qualifizieren sich auf den letzten Drücker als Tabellenachter für die Playoffs!
Minuten nach der Schlusssirene reiben sich Mannschaft und Fans der Dragons verwundert die Augen. Rhöndorf steht in der Abschlusstabelle auf dem achten Platz und ist somit bei den Playoffs dabei. Wie das sein kann? Ganz einfach: Die Tropics Oberhaching verloren ihr Heimspiel gegen den FC Bayern München Basketball (77:89), entscheidend war am Ende jedoch, dass BBC Coburg in Würzburg die Oberhand behielt (87:93) und damit den „Vierervergleich“ noch einmal gründlich durchmischte. Noch unter Vorbehalt: Die Tabelle muss von der Liga am Montag noch offiziell bestätigt werden.
Damit geriet die starke Leistung von Köln aus Rhöndorfer Sicht fast zur Nebensache. Aber man muss neidlos anerkennen, dass die RheinStars ein bärenstarkes erstes Viertel hingelegt haben. Die Offensive der Hausherren brummte wie ein Überlandtrafo auf vollen Touren, den Dragons flogen die Dreier nur so um die Ohren und unter dem Brett schlug es am Fließband ein. Bereits nach sieben Minuten lag Rhöndorf mit 26:11 hinten. Dazu luden die Dragons aber auch durch zögerliche Verteidigung und zahlreiche Ballverluste höflich ein.
Richtig bitter wurde es dann in den zweiten zehn Minuten. Die Dragons spielten nicht schlecht, kamen zu guten Chancen und verwerteten diese ordentlich, auf der Gegenseite trafen die Gastgeber aber weiterhin aus allen Lagen. Phasenweise setzte Köln sich mit 30 Punkten ab. Es war Alex Lagerman zu verdanken, dass die Führung zur Pause auf 68:43 „schrumpfte“. 93 Prozent aus dem 2-Punktebereich (14/15) und 61 % Trefferquote bei Dreiern (11/18) der Kölner waren schon beeindruckend. Vor allem Davi Remagen entwickelte sich für die Dragons zum Schreckgespenst. Der 17-Jährige nagelte bis zur Pause jeden Wurfversuch in die Reuse (3 Zweier, 2 Dreier, 3 Freiwürfe) und markierte alleine 15 Punkte.
Im dritten Viertel fanden die Dragons besser ins Spiel und konnten mit einem 8:0-Lauf den Rückstand in der 26. Minute auf 77:59 drücken. Es war der Spielabschnitt, den Alex Lagerman mit einem sensationellen Buzzer aus gut zehn Metern beendete und den Rhöndorf gewinnen konnte (22:27). Danach dominierte aber wieder Köln und machte den Score bereits in der 35. Minute dreistellig. Die Drachen hängten sich zwar bis zum Schluss rein, an diesem Abend mussten sie aber anerkennen, gegen die Domstädter chancenlos zu sein. So schenkten die RheinStars ihrem Chef Stephan Baeck zum 60. Geburtstag einen Kantersieg (119:91) und gleichzeitig ein gelungenes Debüt an neuer Wirkungsstätte.
Einen Traumabend erwischte Davi Remagen mit 30 Punkten und wahnwitzigen Trefferquoten (71 % Zweier/83 % Dreier). Damit stellte er die ebenfalls starken Luca Michels (24 Pkt.) sowie Rupert Hennen (19 Pkt.) in den Schatten. Auf Rhöndorfer Seite wussten Tim Smith Jr. (25 Pkt.), Alexander Lagerman (24 Pkt.) und Janne Müller (18 Pkt.) zu überzeugen.
Nun treffen die Dragons in der ersten Runde der Playoffs auf die Bayer Giants Leverkusen, absoluter Top-Favorit auf den Meistertitel in der Liga und somit den Aufstieg in die ProA. Es stehen also mindestens zwei extrem herausfordernde Spiele an.
Sichern Sie sich ihre Tickets für den großen Showdown gegen die Bayer Giants Leverkusen. Der Kartenvorverkauf für das Heimspiel am 25. April im DragonDome startet am Montag (14. April, um 17:00 Uhr).
Marko Zarkovic (Headcoach Dragons Rhöndorf): „Wir haben die Begegnung im ersten Viertel verloren, weil wir nicht gut verteidigt haben. Danach war es nicht leicht, wieder zurück ins Spiel zu kommen. Ich freue mich für die Spieler und unsere Fans, dass die Saison nun zwei Wochen länger dauert. Aber wir müssen unsere Herangehensweise ändern und verstehen, was wir schlecht machen. Diese zwei Wochen sind die beste Chance zu zeigen, dass wir es besser können.“
Dragons Rhöndorf: Omojola (10 Pkt./1 Dreier/7 Reb.), Smith (25/1), Rosic (5/1), Pilipovic, Lagerman (24/4), Kazakevicius (6), Diallo (3/1), Rahn, Müller (18)
RheinStars Köln: Begue (12 Pkt./1 Dreier), Remagen (30/5), Danzinger (4), Michels (24/5), Hennen (19/3), Rieck, Lehmann (2), Kotieno, Bernard (9/1), Rohwer (8/7 Reb.), Wittmann, Seckendorf (11/1)
Dragons Rhöndorf / RheinStars Köln: 2er 25/40 (63 %) / 29/40 (73 %), 3er 8/25 (32 %) / 16/31 (52 %), FG 33/65 (51 %) / 45/71 (63 %), FT 17/21 (81 %) / 13/17 (76 %), ASS 21 / 30, REB 34 / 27, ST 5 / 11, TO 21 / 10, BS 0 / 3, PF 17 / 18.
Schlusstabelle
1 | Leitershofen | 26 | 20 : 6 | 40 |
2 | Köln | 26 | 19 : 7 | 38 |
3 | Fellbach | 26 | 17 : 9 | 34 |
4 | Speyer | 26 | 17 : 9 | 34 |
5 | Würzburg II | 26 | 14 : 12 | 28 |
6 | Erfurt | 26 | 13 : 13 | 26 |
7 | Ulm | 26 | 12 : 14 | 24 |
8 | Rhöndorf | 26 | 12 : 14 | 24 |
9 | Coburg | 26 | 12 : 14 | 24 |
10 | Oberhaching | 26 | 12 : 14 | 24 |
11 | Frankfurt | 26 | 10 : 16 | 20 |
12 | Ludwigsburg | 26 | 9 : 17 | 18 |
13 | München | 26 | 8 : 18 | 16 |
14 | Ehingen | 26 | 7 : 19 | 14 |