Bad Honnef – Am kommenden Samstag (19.30 Uhr) ist der Begriff „Standortbestimmung“ absolut zutreffend. Gastgeber Ahorn Camp Baskets Speyer kämpft um die Teilnahme an den, die Dragons Rhöndorf um die richtige Form für die Playoffs. Man darf gespannt sein, wer seinem Ziel ein Stück näherkommt.
So betrachtet steht für beide Teams einiges auf dem Spiel. Objektiv gesehen ist die Situation für die Rheinland-Pfälzer natürlich deutlich prekärer. Aktuell liegt Speyer nämlich auf dem neunten Tabellenplatz, punktgleich mit gleich vier anderen Teams, die sich um die Playoff-Qualifikation streiten. Dagegen ist die Ausgangssituation der Dragons als uneinholbarer Spitzenreiter deutlich komfortabler. „Für uns ist das Spiel deshalb nicht minder wichtig“, stellt der Dragons-Coach Stephan Dohrn fest, „auch wenn’s für uns nicht mehr um die Positionierung, sondern viel mehr die passende Form geht.“
In diesem Zusammenhang muss ein Blick aufs letzte Wochenende erlaubt sein. In Frankfurt haben sich die Dragons im ersten Viertel nicht gerade in Playoff-Form präsentiert. Ein ähnlich fahrlässiger Start in die Begegnung dürften die Jungs um Coach Carl Mbassa knallhart bestrafen. Davon können die CATLE Basketball Löwen Erfurt ein Liedchen singen, die dort vor zwei Wochen mit 88:79 unter die Räder gekommen sind. Überhaupt sind die Baskets derzeit gut drauf. Sieben von zehn Begegnungen hat Speyer gewonnen, die letzten fünf Heimspiele allesamt.
„Offensiv sind sie wirklich gut aufgestellt und mit verschiedenen Waffen ausgestattet“, weiß Stephan Dohrn. Vor allem der Backcourt ist brandgefährlich. Mit einer Trefferquote von 34,3 Prozent jenseits der Dreier-Linie sind die Baskets hinter Rhöndorf und Ulm das dritteffektivste Team der Liga. Angeführt vom 32-jährigen US-Guard Daryl Woodmore (ø 18,7 P.), der Feldgeneral und Vollstrecker in Personalunion ist. Als Scorer aus der Distanz können aber auch der Spanier Carlos Hidalgo Guijo (ø 15,6 P.), David Pisic (ø 9,5 P.) oder Christoph Rupp (ø 9,7 P.) einem Spiel den Stempel aufdrücken. Beachten sollte man ebenso den 212 Zentimeter langen David Aichele (ø 10,1 P.). „Für mich persönlich einer der meistunterschätzten Center der Liga“, so Dohrn, „der seit Jahren konstant gute Leistungen abliefert.“ Interessant ist zudem Marko Dordevic, der von Alba Berlin über die White Wings Hanau den Weg nach Speyer gefunden hat. Der 21-jährige Serbe war über weite Strecken der Saison verletzt, gilt als großes Talent und ist nun wieder auf dem Weg zu alter Stärke. Fraglos ist die Guard-Fraktion der Motor im Spiel der Universitätsstädter.
Stephan Dohrn macht keinen Hehl daraus, was er von seinen Dragons erwartet: „Das letzte Spiel war enttäuschend und das wollen vergessen machen. Wenngleich gegen Frankfurt nichts passiert ist, was uns überrascht hat. Leider haben wir solch einen unkonzentrierten Start in eine Begegnung schon mehrfach erlebt. Daran müssen wir im Hinblick auf die Playoffs arbeiten. Speyer ist da ein starker Gegner, mit einem guten Lauf und daher die passende Herausforderung. Auf jeden Fall müssen wir uns warm anziehen. Unsere Trainingswoche war gut und die Jungs sind entsprechend vorbereitet und hoffentlich bereit. Ferenc Gille macht gute Fortschritte, aber ob er am Samstag wieder dabei ist, kann ich nicht versprechen.“
Tip-Off zur Partie gegen Speyer ist am kommenden Samstag um 19:30 Uhr in der PDS Bank – Halle Nord (Siedlungsschule Speyer, Birkenweg 10, 67346 Speyer). Ein Livestream zur Partie sowie ein Liveticker wird über die Homepage der BARMER 2. Basketball Bundesliga angeboten.
Klaus Beydemüller
Diskussion