Bad Honnef | Auch gegen den Tabellennachbarn aus Leverkusen konnten die Dragons heute Abend nicht punkten. Sie unterlagen auswärts mit 70:93 gegen die Bayern Giants.
Am klaren 93:70-Erfolg (48:33) der Giants Leverkusen am Freitagabend gab es nichts zu deuteln. Nur selten fanden die Dragons zu ihrem Spiel. Über weite Strecken der Partie agierte Rhöndorf zu passiv und ließ die Hausherren agieren. Zudem haperte es im Korbabschluss. So hatten die rheinischen Nachbarn leichtes Spiel sich für die deutliche Niederlage im Hinspiel zu revanchieren.
Entsprechend klare Worte fand Dragons-Coach unmittelbar nach dem Spiel in der Kabine. „Wenn wir im Abschluss nur annähernd Normalform erreicht hätten, wäre das Ding heute richtig eng geworden,“ mahnte Christian Mehrens an. Genau da lag der Knackpunkt. Bis zur sechsten Spielminute waren die Dragons noch in Reichweite (12:10). Bis dahin ließ Leverkusen auch noch teilweise beste Korbchancen aus. Doch dann ging ein Ruck durch die Reihen der Giants. Plötzlich ließen sie Ball und Gegner laufen – und trafen. Binnen fünf Minuten zog der ehemalige Rekordmeister bis auf 14 Punkte davon (11“/28:14). Rhöndorf ließ sich in der Folge das Spiel von Leverkusen aufzwingen, die Wurfauswahl war häufig indiskutabel, Fehlversuche die logische Konsequenz. So betrug der Rückstand aus Sicht der Dragons bereits in der 17. Minute 20 Punkte (43:23). Es war Tim Schönborn zu verdanken, dem nicht nur wegen seiner 20 Punkte eine starke Leistung attestiert werden darf, dass sich Leverkusen bis zur Halbzeit nur mit 15 Punkten absetzte (48:33).
Im dritten Viertel schienen die Dragons langsam ins Spiel zu finden. Die Systeme wurden konsequenter ausgespielt, freie Würfe kreiert und versenkt. Als Justin Smith in der 26. Minute zum 52:44 einnetzte wackelte Leverkusen – aber nur kurzzeitig. James Hublin antwortete mit einem Doppelschlag – u. a. einem sehenswerten Alley opp-Dunk und Olegas Legankovas sorgte per Dreier bis zur 30. Minute wieder für einen komfortablen Vorsprung (64:47). Im vierten Viertel ging die Partie für Rhöndorf schnell dahin. Auch weil man Dennis Heinzmann kaum noch kontrollieren konnte. Der 2,16 Hühne griff insgesamt 13 Rebounds ab und markierte 18 Punkte – Prädikat: Extraklasse! Außerdem steckte Leverkusen im Gefühl des sicheren Sieges nun traumwandlerische Pässe. Am Ende standen 25 Assists für die Giants auf dem Block. Dem hatten die Jungs um Christian Mehrens nicht mehr viel entgegen zu setzen. Auch wenn die Dragons in kämpferischer Hinsicht nicht enttäuschten und bis zum Schluss ihre Chancen suchten, unterm Strich musste man aber auch das Kellerduell mit 23 Punkten deutlich abgeben. Entsprechend frustrierte Mienen waren in der Spierkabine zu sehen. Viel Zeit die Wunden zu lecken bleibt indes nicht, denn bereits am Sonntag geht’s am Menzenberg gegen Hanau weiter.
Achim Kuczman (Headcaoch Leverkusen): In Anbetracht der Tabellensituation war es aber für beide Teams kein leichtes Spiel. Als Trainer hat man immer was zu meckern, heute muss ich mit der Leistung meiner Mannschaft aber zufrieden sein. Wir haben das zweite Spiel hintereinander gewonnen und so die Chancen auf den Klassenerhalt gewahrt. Respekt an Rhöndorf, die im dritten Viertel drauf und dran waren das Spiel zu übernehmen. Wir haben dann jedoch wieder besser zusammengespielt und das Spiel für uns entschieden. Solche Phasen können wir in weiteren Abstiegskampf allerdings nicht brauchen.
Christian Mehrens (Headcoach Rhöndorf): Gratulation an Leverkusen, das heute ein gutes Spiel gemacht hat. Über die gesamten 40 Minuten war das von uns heute einfach zu wenig. Wir haben nur phasenweise unser Spiel gemacht und schlicht zu schlecht exekutiert. Leverkusen hat unseren zwischenzeitlichen Run spielerisch clever gestoppt. Das vierte Foul von Viktor Frankl-Maus hat uns in dieser Phase natürlich auch sehr weh getan. Aber wir haben nicht aufgegeben, was mir gut gefallen hat. Nüchtern betrachtet muss man aber sagen, wir sind Tabellenletzter und dass zurecht. (KB)
Rhöndorf: Carter (18 Pkt./1-3er/7 Rebs.), Lodders (2), Frankl-Maus (3), Hamilton (3), Smith (20), Schönborn (20/2), Michel, Wendeler (2), Winterhalter (2), Angerer, Miloviv (DNP), Tratnjek (DNP)
Leverkusen: Camphor (13 Pkt./2-3er), Twiehoff (17/2), Kuczmann (3), Brandon (5/1), Heinzmann (18/13 Rebs.), Hulbin (14), Kreklow III (11), Legankovas (3/1), Merkens (3), Zraychenko (2), Nick (4), Heckel
Rhöndorf/Leverkusen: FG 42%/45%, 2er 49%(22/45)/52%(25/48), 3er 20%(3/15)28%(5/18), FT 71%(17/24)/70%(28/14), R 36/45, AS 11/25, ST 7/11, TO 17/11, BS 3/1, PF 25/21