Bad Honnef – Mit Coburg gebe es im DragonDome eine harte Nuss zu knacken, schrieb Dragons-Chef Klaus Beydemüller in der Vorankündigung zur heutigen Partie des Spitzenreiters gegen den Tabellenvierten. Er sollte Recht behalten.
Mit 24:24 endete das erste Viertel, im zweiten zogen die Gastgeber den Kürzeren (20:26). Nach dem Pausentee drehten die Hausherren endlich richtig auf und zeigten, wer Herr in der Halle ist. Mit 25:16 sicherten sie sich den vorletzten Spielabschnitt und lagen mit 69:66 vorn. Das letzte Viertel wurde dann erneut zu einem Krimi. In der 3. Minute hatte Coburg bis auf einen Punkt aufgeholt. Nach einem starken Kampf beider Teams behielten die Dragons zum Schluss die Nerven und siegten letztlich 96:92.
Avery Sullivan war bester Werfer aufseiten der Gastgeber. Er erzielte 24 Punkte. (Hh)
Heißer Ritt zum Sieg
Dragons Rhöndorf vs. BBC Coburg 96:92 (24:24, 20:26, 25:16, 27:26)
Von Klaus Beydemüller
Rhöndorf und Coburg lieferten sich am Samstagabend das erwartete Duell auf Augenhöhe. Den rund 1.000 Fans stockte mehrfach Atem, bis der 96:92-Sieg (44:50) für die Dragons unter Dach und Fach war. Mit dem Erfolg im hart umkämpften Spitzenspiel zementieren die Rheinländer die Tabellenspitze.
Eine Hiobsbotschaft hatten die Dragons-Fans noch vor dem ersten Hochball zu verdauen: Leon Bulic war im Abschlusstraining aufs Knie gestürzt und musste passen. Dafür waren Jekabs Beck sowie Marko Rosic nach überstandenen Verletzungen wieder dabei. Auch Tyreese Blunt stand Stephan Dohrn zur Verfügung und sollte ein ganz wichtiger Faktor für Rhöndorfs Erfolg werden.
Zu Beginn tasteten sich Rhöndorf und Coburg mit gegenseitigem Respekt ab, keiner der Kontrahenten konnte sich im ersten Viertel absetzen (10“/24:24). Im zweiten Spielabschnitt gewann dann BBC Coburg zunehmend die Kontrolle übers Spiel und ging erstmals mit zehn Punkten in Front (18“/38/48). Vor allem Danas Kazakevicius (25 Pkt.) und Sven Lorber (21 Pkt.) ließen die Verteidigung der Hausherren in Serie schlecht aussehen. Die Gastgeber hatten es einer guten Schlussoffensive zu verdanken, dass der Rückstand zur Pause nur sechs Punkte betrug. Trotzdem war der Dragons Coach mit der Vorstellung seines Teams bis dahin nicht einverstanden. „Die Pick-and-Roll-Defense war einfach schlecht, was ich in der Kabine auch deutlich angesprochen habe.“
Mit Erfolg, die Dragons gingen von Beginn des dritten Viertels an mit einer ganz anderen Intensität zu werke. Ference Gille packte am gegnerischen Brett ein paarmal energisch zu und Kelvin Omojola traf per Dreier zum 61:54 (26“). In der Folge pendelte sich der Rückstand aus Sicht des BBC bei fünf Punkten ein. Bis 7,8 Sekunden vor Schluss, als Adrian Petkovic aus gut acht Metern abzog, traf und auf 94:92 verkürzte. Rhöndorf wackelte jedoch nicht mehr, brachte den Ball zu Antonio Pilipovic, der gefoult wurde und die fälligen zwei Freiwürfe eiskalt zum 96:92 verwandelte.
Der Matchwinner war allerdings wie eingangs erwähnt Tyreese Blunt, der in Halbzeit zwei nicht nur mit einer tadellosen Defensive zu überzeugen wusste. Der 21-jährige Guard lieferte mit 14 Punkten, zehn Assists und zehn Rebounds ein blitzsauberes Triple-Double ab. Bemerkenswert sind zudem noch die beiden Double-Double von Avery Sullivan (24 Pkt./12 Reb.) und Ference Gille (17 Pkt./14 Reb.), die die Teamleistung zusätzlich krönten.
Stephan Dohrn (Headcoach Dragons Rhöndorf: “Unsere Defense in der ersten Halbzeit war nicht gut. Vielleicht hat uns auch Coburgs Spielweise etwas zu sehr beeindruckt. Nach der Pause sind wir deutlich konsequenter zur Sache gegangen. Außerdem haben wir den Rebound klar beherrscht, was am Ende mit entscheidend war. Zehn Ballverluste klingt auch erstmal ganz ordentlich. Aber gefühlt hat jeder zu einer 1-gegen-Null-Situation und sicheren Punkten für Coburg geführt. Im letzten Viertel gab es noch eine eigenartige Spielphase, in der wir ein paar vermeintliche Stopps hatten und am Ende der Ball doch wieder beim Gegner landete. So kam es zu dem engen Finish, bei dem wir einmal mehr die Nerven behalten haben, was mich stolz macht.“
Dragons Rhöndorf: Blunt, (14 Pkt./2-3er/10 Ass./10 Reb.), Omojola (12/2-3er/7 Ass.), Buck (10/2-3er), Rosic, Sullivan (24/12 Reb.), Gille (17/14 Reb.), Pilipovic (10), Beck (2), Müller (6), Silic (1)
BBC Coburg: Rümer, Piprek, Höllerl (9 Pkt./2-3er), Kuku (10/9 Ass.), Lorber (21/4-3er), Kazakevicius (25), Petkovic (5/1-3er), Pedersen (7/8 Reb.), Mortensen (13/3-3er), Krizanovic (2)
Dragons Rhöndorf / BBC Coburg: 2er 31/61 (51%) / 26/41 (54%), 3er 6/27 (22%) / 10/27 (37%), FG 37/88 (42%) / 36/75 (48%), FT 16/23 (70%) / 10/17 (59%), REB 56 / 39, ST 10 / 7, TO 10 / 12, BS 1 / 7, PF 14 / 18