Bad Honnef – Mit Formschwankungen haben zurzeit die Dragons zu kämpfen. Nach der Heimniederlage gegen Frankfurt folgte heute eine 95:76-Klatsche in Speyer. Bereits nach Ende der ersten Spielhälfte lagen die Rhöndorfer mit 42:53 hinten (28:24; 25:18). Nach der Pause keine Verbesserung. Das dritte Viertel ging mit 23:11 an die Gastgeber. Erst im Schlussabschnitt blieben die Gäste siegreich (19:23). Mit 16 Punkten war Kelvin Omojola bester Werfer der Dragons. (Hh)
Dragons kommen unter die Räder
Ahorn Camp BIS Baskets Speyer vs. Dragons Rhöndorf 95:76 (28:24, 25:18, 23:11, 19:23) – Von Klaus Beydemüller
Rhöndorf ging bei Ahorn Camp BIS Baskets Speyer sang- und klanglos mit 95:76 (53:42) unter. Dabei blieben die Dragons insgesamt deutlich unter ihren Möglichkeiten und boten die wohl schlechteste Saisonleistung. Unter dem Strich muss man konstatieren: Die Dragons sind noch auf der Suche nach ihrer Playoff-Form, während die Baskets weiterhin von der Aufstiegsrunde träumen dürfen.
Ohne die Leistung der Rheinland-Pfälzer schmälern zu wollen, aber das Team von Headcoach Stephan Dohrn hatte am Samstagabend nichts mit feuerspeienden und bissigen Drachen gemein, sondern erinnerte mehr an den liebenswerten Tabaluga aus dem gleichnamigen Musical. An der desolaten Performance gab’s auch für den Dragons-Coach nichts zu beschönigen: „Es war eine schlechte Leistung von uns, in ganz vielen Belangen!“
Natürlich wurde Avery Sullivan und seine Präsenz unter den Körben schmerzlich vermisst. Der US-Center hatte sich im Training eine Bänderdehnung zugezogen und musste pausieren. Ebenso fehlte Janne Müller, der beim Abert Schweitzer Turnier, die inoffizielle Weltmeisterschaft für U18-Spieler, die deutschen Farben vertritt. Ferenc Gille war nach seiner Verletzung auch noch nicht wieder bei 100 Prozent. Alles andere als ideale Vorrausetzungen, aber keine Erklärung für die desolate Vorstellung.
Bereits im ersten Viertel zeichnete sich das Unheil ab. Zwar konnten die Dragons das Ergebnis weitestgehend ausgeglichen gestalten, aber auch nur weil die Hausherren noch einige Distanzwürfe verfehlten. Rhöndorf hingegen traf nur zwei von zehn Zweierversuchen und konnte über den knappen Rückstand froh sein (10“/28:24).
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Zu Beginn des zweiten Viertels legten die Dragons mit einem 7:0-Lauf die beste Spielphase hin und gingen mit 28:31 nach vorne. Es sollte allerdings die einzige Führung im Spiel bleiben. Speyer konterte mit einer 11:0-Serie, zog auf acht Punkte davon (14“/39:31) und baute die Führung bis zur Pause zweistellig aus (20“/53:42). Dafür war neben Rhöndorfs schlechter Feldtrefferquote die Rebound-Hoheit der Hausherren maßgeblich (Speyer 27 Reb./Rhöndorf 17 Reb.). „Wir haben einfach nicht physisch genug gespielt“, erklärt Stephan Dohrn.
Die Dragons waren im dritten Spielabschnitt zwar bemüht, fanden jedoch keine Mittel effektiv am Rückstand zu knabbern. Im Gegenteil, ab der 29. Minute holten die Baskets zum entscheidenden Schlag aus. Drei Dreier (von Dordevic, Rupp und Basic) in Folge brachten Speyer erstmals mit über zwanzig Punkte in Front (30“/76:53). Die Dragons waren ab dem Zeitpunkt deutlich angezählt und sahen sich fünf Minuten vor Schluss sogar mit über 30 Zählern hinten (35“/88:57). Und es sollte für den Tabellenführer noch schlimmer kommen. In der 36. Minute knickte auch noch Jekabs Beck um und humpelte auf die Bank. Dann zeigten die Rheinländer ein Lebenszeichen, betrieben noch ein wenig Ergebniskosmetik und verkürzten den Rückstand wenigsten auf unter 20 Punkte (95:76).
Stephan Dohrn (Headcoach Dragons Rhöndorf): “Heute sind ganz viele Spieler unter ihren Möglichkeiten geblieben. Ich kann nicht erklären, warum einige heute einfache Korbleger nicht getroffen haben, dass liegt außerhalb meiner Kompetenz. Eines kann ich allerdings klar sagen: Uns fehlen derzeit Führungsspieler auf dem Feld, die konstant ihre Leistung abrufen. Manchmal fließt das Leben und manchmal läuft’s wie heute. Über manche Sachen sollte man aber nicht zu lange nachdenken und allzu zu viel reden. Natürlich müssen und werden wir das Passierte thematisieren. Unsere Leistung war schlecht, ganz klar. Aber prinzipiell musst du am Montag wieder zur Arbeit gehen und einfach weitermachen. Speyer hat’s heute aber auch gut gemacht, mit einer Portion Glück, was uns heute fehlte.“
Dragons Rhöndorf: Blunt (11 Pkt./1-3er), Omojola (16/1), Buck (7), Rosic (8/1), Gille (5), Pilipovic (10/2), Diallo (10), Beck (4/10 Reb.), Janeck, Silic (5/1)
Baskets Speyer: Woodmore (13 Pkt./11 Reb.), Franke (18/2-3er/6 As.), Diala (9), Ifeh, Lange, Hidalgo Guijo (10/2), Pisic (12/1), Rupp (6/2), Basic (5/1), Aichele (10/9 Reb.), Dordevic (12/1/7 Reb.)
Dragons Rhöndorf / Baskets Speyer: 2er 21/53 (40%) / 27/43 (63%), 3er 6/21 (29%) / 9/28 (32%), FG 27/74 (36%) / 36/71 (51%), FT 16/24 (67%) / 14/22 (64%), REB 39 / 49, ST 8 / 5, TO 8 / 11, BS 3 / 3, PF 23 / 22