Von Philipp Döring
Bad Honnef | Es ist wie verhext! Auch in diesem Jahr sind für die Dragons Rhöndorf die Playoffs der 2. Basketball-Bundesliga/ProB bereits nach der ersten Runde beendet. Am Dienstagabend verloren die Drachen das entscheidende dritte Spiel der Serie gegen die Uni-Riesen Leipzig vor 1350 Zuschauern in der Menzenberger Halle mit 69:78 (30:48) und mussten erneut vorzeitig die Segel streichen.
Die Gäste stellten die Weichen dabei bereits vor der Halbzeit, in die sie mit einer 18-Punkte-Führung gingen. Theron „Big T“ Laudermill initiierte im dritten Viertel zwar eine wahnsinnige Aufholjagd. Doch Leipzig hatte in den entscheidenden Momenten immer eine Antwort parat, ließ den Vorsprung nie unter fünf Punkte sinken und wehrte auch im letzten Abschnitt die wütenden Versuche der Dragons erfolgreich ab. Laudermill war mit 26 Zählern bester Rhöndorfer Werfer. Bei den Uni-Riesen war Jorge Schmidt erfolgreichster Korbjäger (24).
Wie schon im ersten Aufeinandertreffen vor zehn Tagen gehörte die Anfangsphase den Gästen aus Leipzig. Jorge Schmidt erzielte die ersten acht Punkte der Sachsen – darunter zwei Dreier – und sorgte so für eine Sechs-Punkte-Führung (4:10/5´). Bei den Dragons hielt Justin Smith dagegen. Der Power Forward war für die ersten sechs Rhöndorfer Zähler verantwortlich und trieb seine Mannschaft an. Mit Erfolg, denn nach den Körben von Viktor Frankl-Maus und Savo Milovic war die Partie wieder ausgeglichen (10:10/7´). Nun drehte aber Leipzigs Aufbauspieler Falko Theilig auf, der die Gäste wieder auf fünf Punkte davonziehen ließ (12:17/9´). Nach dem ersten Viertel lagen die Uni-Riesen mit 16:20 vorne.
Und die Sachsen setzten nach. Khalil Kelley war nun überhaupt nicht mehr zu kontrollieren, erzielte im Alleingang zehn Leipziger Punkte in Folge und erhöhte auf 16:30 (14´). Wenig später war der Vorsprung der Uni-Riesen sogar auf 19 Zähler angewachsen, nachdem Sascha Ahnsehl einen Distanztreffer versenkt hatte (20:39/16´). Die Dragons reagierten und verkürzten durch Fabian Thülig, Savo Milovic und Justin Smith auf 26:39. Doch die Gäste schlugen sofort wieder zurück und nach dem Dreier von Jorge Schmidt war der alte Abstand wieder hergestellt (28:47/20´). Wenig später war Halbzeit und die Hausherren benötigten fast schon ein Basketball-Wunder (30:48). Erschreckende Statistiken zu diesem Zeitpunkt: Ein Rebound-Verhältnis von 11:24, eine Rhöndorfer Dreierquote von Null gegenüber 50 Prozent bei Leipzig und nicht ein einziger Freiwurfversuch der Drachen, während die Sachsen insgesamt elf Mal an der Linie standen.
Noch war der Glaube aber da und vor allem Theron Laudermill hatte sein Team noch nicht aufgegeben. Der US-Boy war im dritten Viertel völlig außer Rand und Band, erzielte durch gleich fünf erfolgreiche Dreier 18 Rhöndorfer Punkte und brachte die Hausherren zwischenzeitlich zurück ins Spiel. In der 24. Minute betrug der Rückstand nur noch fünf Zähler (46:51) und die Menzenberger Halle glich einem Tollhaus. Doch Leipzig schüttelte sich kurz und konterte im Stile einer Spitzenmannschaft. Auch die Sachsen trafen hochprozentig und je zwei Distanztreffer von Christopher Flores sowie Jorge Schmidt ließen die Gäste doch wieder auf 14 Punkte davonziehen (54:68).
Das war natürlich ein weiterer Nackenschlag, aber noch lange kein Grund zur Resignation. Laudermill setzte gleich wieder ein Zeichen und Kapitän Viktor Frankl-Maus verkürzte von „Downtown“ erneut in den einstelligen Bereich (61:68/33´). Die Hoffnung war wieder da. Es boten sich im Anschluss auch Chancen, den Rückstand weiter zu reduzieren. Doch wie schon im zweiten Spiel der Serie häuften sich bei den Gastgebern die Fehlwürfe an der Freiwurflinie. So hielt Leipzig die Drachen weiter in Schach (62:70/36´). Wenig später rauschte dann auch noch ein Dreier von Jorge Schmidt durch die Reuse, was einer Vorentscheidung gleichkam (63:73/38´). Und tatsächlich sollte es nicht mehr für die Dragons reichen. Die Gäste spielten die Uhr clever runter und zogen durch das 69:78 in die zweite Runde der Playoffs ein.
Dragons Rhöndorf: Milovic (6), Thülig (10/1 Dreier, 7 Rebounds), Tratnjek (-), Frankl-Maus (8/1, 6 Assists, 3 Steals), Schönborn (2), Wendeler (4), Angerer (DNP), Smith (13, 7 Rebounds), Laudermill (26/5, 6 Rebounds, 3 Blocks), Winterhalter (DNP)
Uni-Riesen Leipzig: Flores (12/2), Kelley (22, 14 Rebounds), Heinrich (DNP), Niedermanner (DNP), Schmidt (24/6, 7 Rebounds), Theilig (12, 5 Assists), Schick (2), Ahnsehl (3/1, 6 Rebounds), Krajewski (DNP), Wessels (3, 8 Rebounds)
Rhöndorf/Leipzig: Feldquote (40%/47%), 3er (7[29]/9[18]), Freiwürfe (8[20]/17[23]), Rebounds (32/46), Turnover (8/20), Assists (15/10), Steals (7/2), Blocks (4/1), Fouls (23/17)