Bad Honnef – Was für ein Spielbeginn in Frankfurt! Mit 28:13 ließen die Gastgeber die Honnefer ziemlich schlecht aussehen. Im zweiten Viertel drehte der Spitzenreiter die Partie, sicherte sich diesen Spielabschnitt mit 19:15.
Auch nach der Pause (43:32) blieben die Dragons am Drücker, lagen nach dem dritten Viertel (19:26) nur noch mit vier Punkten zurück.
Im letzten Abschnitt erlebten die Schlachtenbummler vom Menzenberg den mittlerweile schon traditionellen Drachen-Krimi. In der 4. Spielminute lagen die Gäste 65:64 vorn, gaben die Führung in der 8. Minute wieder ab (84:83 für Frankfurt).
Bis zum Schluss ging es hin und her, mit dem besseren Ende für Frankfurt. Ein Zweiersprungwurf in der letzten Sekunde brachte die Hessen mit einem Punkt nach vorn (86:85).
Erfolgreichste Rhöndorfer Werfer waren mit je 18 Punkten Tyreese Blunt und Avery Sullivan. (Hh)
Dramatische Niederlage in letzter Sekunde
FRAPORT Skyliners Juniors vs. Dragons Rhöndorf 86:85 (28:13, 15:19, 24:27) | Von Klaus Beydemüller
Frankfurt bezwingt Rhöndorf per Buzzer Beater von Trevian Bell mit 86:85 (43:32). Aus Sicht der Dragons eine bittere Niederlage in letzter Sekunde, hatte man zuvor doch einen 18-Punkte-Rückstand egalisiert. Die Skyliners Juniors hingegen können nach dem Erfolg weiterhin auf das Heimrecht in den Playoffs spekulieren.
So schnell werden die Fans die letzten zwei Sekunden der Begegnung nicht vergessen. Die Hausherren führten 84:83 und wägten sich schon auf der Siegerstraße, als Tyreese Blunt beim Dreierversuch von Calvin Schaum gefoult wurde. Rhöndorfs Guard versenkte zwei der drei fälligen Freiwürfe und stellte auf 84:85. Das war es dann. Denkste! Nils Leonardt zirkelte den Einwurf von der eigenen Grundlinie an die von Rhöndorf, in die Hände von Trevian Bell, der mit der Schlusssirene den schwierigen Sprungwurf zum 86:85-Sieg verwandelte. Ein fast unmögliches Gesamtkunstwerk, es sei denn, der Gegner hat das Spiel schon abgehakt und das Verteidigen eingestellt. „Kann man so sehen“, meinte ein sichtlich enttäuschter Rhöndorfer Headcoach.
Die Nerven von Stephan Dohrn wurden von Beginn an reichlich strapaziert. Im ersten Viertel leisteten sich die Dragons sprichwörtlich im Minutentakt Ballverluste und von der Dreierlinie aus nur Fahrkarten (0/7). Zudem bekamen die Rheinländer die lange Garde der Hessen nicht in den Griff und kassierten am eigenen Brett Körbe in Serie. Ferenc Gille (Knöchelverletzung) fehlte an allen Ecken und Kanten. Nach einem 10:0-Lauf zogen die Juniors auf 26:9 (9“) davon. „So kannst du nicht in ein Spiel gehen“, urteilte der Dragons-Coach. „Außerdem haben wir zu Beginn nicht physisch genug gespielt.“
Zu Beginn des zweiten Viertels erhöhte Felix Hecker den Vorsprung für Frankfurt sogar auf 18 Zähler (11“/31:13). Dann trafen Tyreese Blunt sowie Antonio Pilipovic endlich die ersten Dreier und Janne Müller markierte einen Layer mit Bonus, gleichbedeutend mit einem knapperen Rückstand (16“/34:28). Doch Frankfurt fand die richtigen Antworten und ging durch Calvin Schaum sowie Trevian Bell wieder zweistellig in Front (19“/41:28).
Im dritten Viertel entspannten sich dann die Gesichtszüge von Stephan Dohrn. Marco Rosic lenkte das Spiel seiner Dragons clever und Avery Sullivan war kaum noch zu stoppen. Der US-Amerikaner machte binnen weniger Minuten acht seiner insgesamt 18 Punkte und war maßgeblich an der erfolgreichen Aufholjagd Rhöndorfs beteiligt. In der 32. Minute gingen die Dragons mit 65:64 in Führung und die Partie schien komplett zu kippen. „Doch immer wenn wir vier Punkte vorne waren, haben sich bei uns Würfe aus dem Korb gedreht und Frankfurt traf taffe Drei-Punkte-Würfe“, so Dohrn. „Vor allem Nils Leonhardt, dem ich zu einem großen Spiel beglückwünsche.“ So blieb das Spiel bis zur Schlussminute knapp, mit dem glücklicheren Ende für die Sykliners.
Stephan Dohrn (Headcoach Dragons Rhöndorf): “Die Niederlage ist sehr frustrierend. Es lässt sich ganz einfach herunterbrechen: Wir haben ein schlechtes erstes Viertel gespielt und den Ball zu oft verloren. Wenn du solche Fehler machst, hast du nicht mehr alles in der eigenen Hand. Das dritte Viertel war dann richtig gut. Wenn du von minus 18 auf plus sieben kommst, kann man nicht meckern. Problematisch war allerdings, es waren Minus 18.
In den entscheidenden Situationen lief es für uns am Ende ein bisschen unglücklich. Da passieren dann eben auch solch wilde Sachen wie Schrittfehler und Technische Fouls. Man könnte jetzt sagen, ihr seid doch erster, alles ist gut. Nein, es fühlt sich immer mies an, mit einem Buzzer zu verlieren. Darüber hinaus habe ich heute keine basketballerischen Erkenntnisse gewonnen.“
Dragons Rhöndorf: Blunt (18 Pkt./1-3er), Omojola (11/1-3er/6 Ass.), Buck (8), Rosic (8), Sullivan (18/8 Reb.), Pilipovic (14/3-3er), Diallo, Beck, Müller (5), Silic (2)
FRAPORT Skyliners: Bell (24 Pkt./4-3er), Onyia (9), J. Zentgraf, Nikolic (2), D. Crnjac (3/1), Leonhardt (17/2), I. Crnjac (7), Schaum (7/1), L. Zentgraf (2), Dietrich (7), Hecker (8/2)
Dragons Rhöndorf / FRAPORT Frankfurt: 2er 25/43 (58%) / 21/29 (72%), 3er 5/19 (26%) / 10/27 (37%), FG 30/62 (48%) / 31/56 (55%), FT 20/24 (83%) / 14/20 (70%), REB 33 / 27, ST 10 / 9, TO 15 / 17, BS 0 / 1, PF 19 / 27