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Die Verwaltung favorisiert eine holzverkleidete, selbstreinigende Unisex-Toilette mit Standort Rheincafé - Quelle: Stadt Bad Honnef

Es wird ernst mit dem Geschäft auf der Insel

"AfSFGIGI" entscheidet über öffentliche Toilette

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Bad Honnef – Zwar hat Bad Honnef mit die älteste Bevölkerung im Kreis – der Anteil der 65- bis 79-Jährigen beträgt 15,8 (Kreis 15,5 %), der Anteil der ab 80-Jährigen 9,7 % (Kreis 7,3) – (Quelle: Wegweiser Kommunen), die entsprechende Infrastruktur für diese Generationen ist jedoch denkbar schlecht. Abgesehen von den vielen nicht barrierefreien Gehwegen, läufts auch beim „Geschäft“ nicht unkritisch. Eine alters- und behindertengerechte öffentliche Toilette gibt es nicht. Auch nicht auf der Insel. Was fragen lässt: Was machen die Menschen dort, wenn sie sich nicht „befreien“ können bzw. wie viel mehr Menschen würden die Insel (gilt auch für die Innenstadt) besuchen, wenn sie sicher sein könnten, im Fall der Fälle kein Desaster erleben zu müssen?

Nun haben die Bürgerschaft, die Seniorenvertretung und Teile der Politik lange genug gequengelt und die Stadt nicht mehr aus der Verantwortung entlassen. Der „Ausschuss für Soziales, Familie, Generationen, Integrationen, Gesundheit und Inklusion“, kurz „AfSFGIGI“, wird in seiner Sitzung am 6.9. (18 Uhr, Ratssaal) darüber entscheiden, welches Toilettenmodell an welchem Ort auf der Insel aufgestellt wird. Errichtet werden soll zu einem Preis von 170.000 EUR – nach Vorstellung der Verwaltung – das selbstreinigende Unisex-WC am Rheincafé. Womit die Verwaltung – spät, aber immerhin – offensichtlich finanztechnisch gute Arbeit geleistet hätte, denn im Haushalt sind für die Maßnahme 250.000 EUR vorgesehen. Die laufenden Kosten werden jährlich mit 11.000 EUR angegeben.

Der Standort Rheincafé habe den Vorteil, dass dort die Ver- und Entsorgungsleitungen größtenteils örtlich vorhanden seien, erklärt die Stadt den von ihr bevorzugten Standort. Allerdings sei er hochwassergefährdet. Deshalb soll es sich bei der Toilette um eine mobile Variante handeln, die im Bedarfsfall versetzt werden kann. Da diese Variante ohne Bauantrag nicht auskäme, würde sich die Errichtung bis 2024 hinziehen.

Als Alternative böte sich laut Verwaltung die Umwandlung des Pumpenhauses der BHAG an. Jedoch müsste dann die Quelle geschlossen werden, Fledermäuse nähmen Einfluss auf die Bauzeiten und das ganze Projekt würde mit 250.000 EUR deutlich teurer.

Warum es so lange mit dem WC-Projekt dauert, erklärt die Verwaltung übrigens mit unvorhergesehenen Problemen im Prüfungsverlauf. So hätten sich Schwierigkeiten hinsichtlich der Hochwassergefährdung, der Belastbarkeit der Grafenwerther Brücke (!) und der Zulässigkeit zur Errichtung einer Toilettenanlage im Landschaftsschutzgebiet ergeben.

Beschlussvorlage

 

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