Bad Honnef | Ja, nein, ja, nein, ja, nein … Das Königswinterer Gesamtschuldrama hat nicht nur bei vielen Eltern Spuren hinterlassen. Auch Bad Honnefs Bürgermeisterin ringt um Fassung: „Mein Bedarf, mich den Königswinterer Wechselbädern auszusetzen, ist absolut gestillt“, so Wally Feiden.
Kein Wunder, dass sie zu weiteren Kommentaren zur neusten Entwicklung zunächst nicht bereit ist. „Erst wenn ich klare und vom Rat gefasste Beschlüsse vorliegen habe, kann ich sinnvoll kommentieren“, so Bad Honnefs Stadtoberhaupt.
Letzte Woche noch teilte Feiden mit, es gäbe keinen politischen Konsens für ein gemeinsames Gesamtschulprojekt mit Königswinter. Gestern verkündeten die Königswinterer CDU und FDP, sie wollten einen Antrag im Schulauschuss auf eine Dependancelösung stellen.
Undurchsichtig bleibt die Rolle der Allianz aus CDU, Grünen und FDP. Es stellt sich die Frage, warum sie die Bürgermeisterin und die anderen Parteien bei dieser für Bad Honnef extrem wichtigen Frage nicht frühzeitig informiert hat. Denn: Es ist nur schwer nachvollziehbar, dass die Königswinterer ihr Vorhaben von jetzt auf gleich beschlossen haben und die Bad Honnefer Parteifreunde nicht frühzeitig involviert waren.
Bad Honnefs CDU-Chef Sebastian Wolff zu badhonnef-life.de: „Wir haben Ende letzter Woche seitens der Allianz unser regelmäßiges Gespräch mit den Kollegen aus Königswinter gehabt. Diese Gespräche finden ca. alle vier bis sechs Wochen zwischen den Fraktionen/Parteien der beiden Koalitionen aus Bad Honnef und Königswinter statt. Die Bürgermeister beider Städte sind hieran nicht beteiligt.“
Da es sich in diesem Fall um einen Antrag der Kollegen aus Königswinter gehandelt hätte, sei es die Sache der dortigen Koalition gewesen, mit dem Ergebnis der Gespräche an die Öffentlichkeit zu gehen. Wolff: „Um die gute Zusammenarbeit zu dokumentieren, haben wir schließlich eine gemeinsame Presseerklärung herausgegeben.“
Auf die Frage, ob er sich als möglicher Bürgermeisterkandidat bei einer angestrebten interkommunalen Zusammenarbeit auf die Königswinterer Mehrheitsfraktionen verlassen könne, antwortete Wolff: „Unabhängig von meiner Person und auch unabhängig von der Bürgermeisterfrage: Ich glaube, dass die interkommunale Zusammenarbeit Zukunft hat. Sicherlich wird es auch immer mal wieder Probleme geben, aber die sind dafür da, um gelöst zu werden.“ Der Beschluss für einen Teilstandort der Gesamtschule in Bad Honnef ist für Wolff „auf jeden Fall ein Meilenstein für die interkommunale Zusammenarbeit.“