Königswinter (ots) – Ein Unwetter sorgte gestern Abend für schlagartiges Ansteigen von kleinen Bächen in der Bergregion von Königswinter. Gegen 20 Uhr zog ein Gewitter über die Region von Oberpleis. Die erste Alarmierung erfolgte um 20:24 Uhr für den Löschzug Uthweiler. Aufgrund zahlreicher weiterer Notrufe wurde das Lagezentrum der Freiwilligen Feuerwehr Königswinter im Gerätehaus Oberdollendorf besetzt.
Besonders stark betroffen waren tiefer gelegene Bereiche von Oberpleis und Uthweiler. Ein Schwerpunkt zeichnete sich im Bereich des Pleistales ab. Im Gewerbegebiet ‚In der Brückenwiese‘ wurden mehrere Gewerbebetriebe und ein Baumarkt überflutet. Es folgten über 40 Alarmierungen. Um 21:00 Uhr gab der Leiter der Feuerwehr Vollalarm für alle acht Einheiten im Stadtgebiet. Der Einsatzführungsdienst erkundete Einsatzstellen. Wassermassen drückten von umliegenden Feldern auf die Siegburger Straße. Die Ortsdurchfahrt Uthweiler war nicht mehr passierbar. Bis zu 50cm hoch stand hier das Wasser auf der Straße.
Mehrere Fahrzeuge fuhren sich im hohen Wasser fest. Es kam zu Motorschäden an Autos. Das Wasser floss Richtung Pleisbach. Viele Keller liefen dabei voll. Gartenanlagen und Bereiche von Straßen wurden unterspült, kleinere Bäume entwurzelt. Mülltonnen und Geröll wurde mitgespült. Die Gullideckel hoben sich und offene Schächte stellten eine Gefahr dar. Nach rund zwei Stunden hatte sich der Wasserpegel normalisiert. Zurück bleib viel Schlamm und Unrat.
Teils stand das Wasser zwei Meter hoch in den Wohnräumen. Mehrere Einheiten waren bis in die Morgenstunden damit beschäftigt, Wasser aus Kellern zu pumpen und Straßen wieder passierbar zu machen. Unterstützt wurde die Feuerwehr durch den Baubetriebshof der Stadt Königswinter.
Viele Anwohner waren selbst gut auf eine solche Lage vorbereitet. Mit eigenen Pumpen halfen sich Nachbarn untereinander. Landwirte unterstützten mit Traktoren und räumten Geröll von den Straßen.
Im Laufe der Nacht konnten einzelne Einheiten die Einsatzbereitschaft wiederherstellen. Verschmutzte Gerätschaften mussten gereinigt werden. Im Einsatz waren rund 110 Feuerwehrkräfte. Aktuell laufen immer noch Aufräumarbeiten und weitere Einsatzstellen durch die Feuerwehr.