Bad Honnef/Oberhausen – Die Restrukturierer der im Sanierungsverfahren befindlichen KODi Diskontläden GmbH mit Sitz in Oberhausen einigten sich mit einem Konsortium um KODi-Gesellschafter Richard Nölle auf die Übernahme von 150 Filialen und etwa 1.200 Beschäftigten. Der Gläubigerausschuss von KODi habe der Übernahme bereits grundsätzlich zugestimmt, heißt es heute in einer Pressemeldung.
Nach jetzigem Stand müssten demnach 80 Filialen geschlossen werden. In diesen starte für etwa zwei Monate zeitnah der Abverkauf vorhandener Ware. Etwa 480 Beschäftigten in den Schließungsfilialen sowie weiteren 40 Beschäftigten in der Zentrale würden zeitnah die Kündigung ausgesprochen werden.
Die Bad Honnefer KODI-Filiale bliebe erhalten, teilt das Unternehmen auf Anfrage mit. Die Filiale in Bad-Honnef werde von den neuen Investoren von Kodi übernommen.
KODi hatte Ende November beim Amtsgericht Duisburg einen Schutzschirmantrag gestellt und dafür die notwendigen Testate über ausreichende Liquidität und positive Sanierungsaussichten des Unternehmens vorgelegt. Für das Verfahren hat KODi die Restrukturierungsexperten Holger Rhode und Dr. Raul Taras, beide Rechtsanwälte und Partner der Wirtschaftskanzlei Görg sowie Unternehmensberater Thomas Montag, Partner der Gesellschaft Montag & Montag, mit in die Geschäftsführung berufen. Gemeinsam mit den Restrukturierern hat die operative Geschäftsführung den Geschäftsbetrieb des Unternehmens seit Antragsstellung auf ein Schutzschirmverfahren Ende November 2024 mit allen Beschäftigten und Filialen uneingeschränkt fortgeführt. Schnell haben die Verantwortlichen erste Sanierungsmaßnahmen umgesetzt und frühzeitig einen Investorenprozess eingeleitet. An dem Prozess haben etwa ein Dutzend ernsthaft interessierte potenzielle Investoren teilgenommen. Final verhandelt haben die Restrukturierer noch mit zwei Interessenten. Nachdem einer der beiden potenziellen Investoren überraschend abgesprungen ist, haben sie dann mit dem Konsortium intensiv über die Übernahme verhandelt.
Die Gründe für den Antrag waren vielfältig: Eine deutliche Kaufzurückhaltung der Kundinnen und Kunden führte zu einem massiven Umsatzverlust in einer ohnehin harten Wettbewerbssituation. Zudem verzeichnete auch KODi deutlich gestiegene Kosten in verschiedensten Bereichen wie Energie, Fracht und Werbung. Auf diese geänderte Marktsituation haben die Verantwortlichen mit Einleitung des Verfahrens frühzeitig reagiert. Das zuständige Amtsgericht Duisburg hatte wie erwartet das Verfahren der KODi Diskontläden zum 1. März 2025 als Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung eröffnet und den bisherigen vorläufigen Sachwalter Dr. Marc d’Avoine von der Sozietät D’Avoine Teubler Neu Rechtsanwälte, zum Sachwalter bestellt.
Über die KODi Diskontläden GmbH
Das Unternehmen mit Sitz in Oberhausen versorgt seit 1981 Kundinnen und Kunden mit vielen Produkten des Alltags. Das Haushalts- und Drogerie-Sortiment umfasst mehr als 2.700 Artikel unter anderem aus den Bereichen Reinigen, Kochen, Dekorieren, Heimwerken, Textilien und Lebensmittel. Das Unternehmen setzt dabei auf namhafte Herstellermarken und attraktive Eigenmarken. KODi betreibt bundesweit etwa 230 Filialen, mit einem Schwerpunkt in Nordrhein-Westfalen. Das Unternehmen hat 1.800 Beschäftigte, davon etwa 100 am Stammsitz in Oberhausen. Der Jahresumsatz von KODi lag zuletzt bei 130 Millionen Euro. www.KODi.de