Bad Honnef-Rhöndorf – Mit 73 Jahren wurde Konrad Adenauer zum 1. Kanzler der Bundesrepublik Deutschland gewählt. Nach 14 Jahren, im Jahr 1963, schied er aus dem Amt, da war er 87. Wie schaffte es „der Alte“, so lange mit den Strapazen, die sein Amt mit sich brachte, zurechtzukommen?
Die „Welt“ berichtet jetzt über eine Entdeckung des Berliner Historikers Daniel Koerfer, Adenauer habe leistungssteigernde Amphetamine zu sich genommen. Demnach sei er auf einen bislang unbeachteten Tagebucheintrag von Adenauers Sohn Paul gestoßen: „Vater noch ganz belebt vom Kampf. Er hatte um zwei Uhr ein Pervitin genommen und nun nimmt er seine 15 verschiedenen Schlafmittel und andere Medikamente in einem Löffelchen, um schlafen zu können.“ Und: „Beunruhigt fragte sich Paul Adenauer am 2. November 1964: „Wie soll das alles weitergehen?“
Koerfer präsentiere seinen Fund „eher nebenbei in der vollständig überarbeiteten Neuausgabe seiner Doktorarbeit „Kampf ums Kanzleramt“, die jetzt 33 Jahre nach der Erstausgabe erschienen ist“, schreibt die Welt weiter. Und sie mutmaßt: „Wenn er nach seiner Amtszeit Pervitin nahm, dann spricht viel dafür, dass er das auch während seiner Jahre als Kanzler getan hat“.
Der MDR berichtet in einem Beitrag über Pervitin: „Ein Rauschmittel, das dem körpereigenen Adrenalin ähnelt: Man ist nicht müde, sondern munter, statt hungrig fühlt man sich satt, statt gestresst – euphorisch und selbstsicher. Das klingt ein bisschen nach Crystal Meth, der chemischen Droge von heute. Doch ihre große „Premiere“ hatte sie bereits im Zweiten Weltkrieg, als Hitlers Soldaten in Polen einmarschierten.“
Am 5. Januar 2021 wäre Adenauer 145 Jahre alt geworden.
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