Bad Honnef | Die vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) eingerichtete „Servicestelle Lokale Bündnisse hat“ das Bündnis „Hauptsache Familie – Bündnis für Bad Honnef“ als „Bündnis des Monats Februar 2018“ ausgezeichnet.
Seit Oktober 2009 engagieren sich Vertreterinnen und Vertreter aus Politik und Gesellschaft in vielfältigen Projekten im Netzwerk für ein familienfreundliches Lebensumfeld für Jung und Alt.
Mit ihrem Netzwerk wollen die Bündnispartnerinnen und -partner in Bad Honnef ein starkes positives Signal für und an die Familien vor Ort senden und dazu beitragen, die Stadt familienfreundlich und damit auch zukunftsfähig zu gestalten.
Bürgermeister Otto Neuhoff lobt das Engagement des Lokalen Bündnisses: „Hauptsache Familie – Bündnis für Bad Honnef ist in der Stadt fest verankert und aus ihr nicht mehr wegzudenken. Viele positive Aktionen für Familien, vor allem für Kinder sind gestartet worden, helfen und unterstützen dort, wo Verwaltung und öffentliche Hand nicht ausreichen. Ich bin den Akteurinnen und Akteuren sehr dankbar, dass sie sich stark machen für ein buntes, familienfreundliches Bad Honnef.“
In Bad Honnef können alle Familien „Dabei sein“
Im Jahr 2010 rief das Lokale Bündnis in Bad Honnef das Projekt „Dabei sein“ ins Leben. Dieses Projekt unterstützt Kinder aus armutsgefährdeten Familien dabei, an kulturellen und sportlichen Freizeitaktivitäten ihrer Altersgruppe teilzunehmen. Das Bündnis Bad Honnef bietet auf der Basis einer bürgerlichen Solidargemeinschaft unbürokratische Unterstützung: Über einen Paten aus der Jugendhilfe, einem Wohlfahrtsverband oder aus der Schule können Kinder aus einkommensschwachen Familien gefördert werden, indem Spenden von Institutionen und Privatpersonen vom Bündnis für Familie direkt an die Institution weitergeleitet werden, die die gewünschte Maßnahme anbietet. Eines der ersten Projekte des Lokalen Bündnisses war die Organisation der Weihnachtswunschbaumaktion, durch die bisher über 1000 Geschenke an bedürftige Kinder vermittelt wurden. Beate Schaaf vom Bündnis Hauptsache Familie betont: „Ich muss es immer wieder sagen: Jedes zehnte Kind in Bad Honnef braucht Unterstützung.“
Befragung der Bad Honnefer Eltern zum Thema Schulentwicklung
Im letzten Jahr startete das Lokale Bündnis anlässlich einer aktuellen Diskussion zu einem neuen Schulentwicklungsplan der Stadtverwaltung eine Online-Befragung unter Bad Honnefer Eltern, deren Kinder 2018 oder 2019 eingeschult oder in eine weiterführende Schule umgeschult werden. Das Bündnis möchte so erfahren, was Eltern bei der Wahl einer Schule für ihr Kind wichtig ist und was aus ihrer Sicht eine gute Schule ausmacht. „Hauptsache Familie“ entwickelte für diese Umfrage 40 Fragen, die individuell auf die Bad Honnefer Schullandschaft zugeschnitten sind. Mit einer Beteiligung von über 40 Prozent ist der Rücklauf sehr gut, derzeit wertet das Lokale Bündnis die Fragebögen aus. Die Ergebnisse sollen als Denkanstöße in die aktuelle Diskussion einfließen. So beteiligt sich das Bündnis für Bad Honnef aktiv an Entwicklungsprozessen innerhalb der Stadt und gibt den Familien eine Stimme.
Generationenübergreifende Zusammenarbeit
Familienstrukturen und Generationenbeziehungen ändern sich. Das Lokale Bündnis unterstützt mit vielfältigen Projekten den Zusammenhalt zwischen den Generationen und fördert die Bereitschaft zur Übernahme von Verantwortung unter den Generationen.
Mit der Zeittauschbörse organisiert „Hauptsache Familie“ eine erweiterte Nachbarschaftshilfe: Hier können kleine Hilfen im Alltag untereinander ausgetauscht werden. Das Lokale Bündnis pflegt im Rahmen des Projekts ein Punktesystem, bei dem Helferinnen und Helfer Punkte gut geschrieben bekommen und diese dann wieder einsetzen können, um sich Hilfe zu holen.
Mit dem Projekt „Patengroßeltern“ bringt das Bündnis für Bad Honnef Kinder und ihre Familien mit Seniorinnen und Senioren zusammen. Gemeinsame Aktivitäten mit den Kindern entlasten die Eltern und bereichern alle Beteiligten.
Unter dem Motto „Bürger für Bürger“ richtete das Bündnis zusammen mit der Stadt sogenannte Mitfahrerbänke ein, um die Mobilität der Bürgerinnen und Bürger zu erhöhen und den Nahverkehr zu ergänzen. Seit September 2017 stehen nun zwei rote Bänke im Stadtgebiet. Mit einem umklappbaren Schild an der Bank kann man signalisieren, in welche Fahrtrichtung man mitgenommen werden möchte.
Das Lokale Bündnis engagiert sich auch für die Einrichtung einer gewählten Seniorenvertretung in Bad Honnef. Senioren sollen eine Stimme in den kommunalen Gremien haben, die sich explizit für ihre besonderen Belange einsetzt. Das gilt um so mehr, wenn sie zunehmend auf Unterstützung angewiesen sind.
Hintergrund
Die Initiative „Lokale Bündnisse für Familie“ wurde Anfang 2004 vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend ins Leben gerufen. Ein Lokales Bündnis für Familie ist der Zusammenschluss verschiedener gesellschaftlicher Gruppen sowie Akteurinnen und Akteure mit dem Ziel, die Lebens- und Arbeitsbedingungen für Familien vor Ort durch konkrete Projekte zu verbessern und somit bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu unterstützen.
Derzeit engagieren sich rund 19.000 Akteurinnen und Akteure, darunter circa 7.900 Unternehmen, in etwa 8.000 Projekten. Rund 620 Lokale Bündnisse sind in der Initiative aktiv (Stand Januar 2017). Das Bundesfamilienministerium hat eine Servicestelle eingerichtet, die den Aufbau und die Weiterentwicklung der Lokalen Bündnisse bundesweit koordiniert und unterstützt. Die Initiative „Lokale Bündnisse für Familie“ wird im Rahmen des Programms „Vereinbarkeit von Familie und Beruf gestalten“ durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und den Europäischen Sozialfonds gefördert.
Der Europäische Sozialfonds (ESF) ist Europas wichtigstes Instrument zur Förderung von Beschäftigung und sozialer Integration in Europa. Deutschland erhält in der ESF-Förderperiode 2014-2020 rund 7,5 Mrd. Euro. Davon fließen rund 2,7 Mrd. Euro in das ESF-Bundesprogramm und rund 4,8 Mrd. Euro in die ESF-Aktivitäten der Bundesländer. Mit den Mitteln aus dem ESF-Bundesprogramm sollen die Beschäftigungschancen von etwa 730.000 Menschen verbessert werden.
Weitere Informationen zum ESF unter www.esf.de