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Bad Honnef – Im Sommer wird die Hitze in Städten oft unerträglich. Messungen zeigen: In dicht bebauten Gebieten liegen die Temperaturen nachts bis zu zehn Grad höher als im Umland. Dieses Phänomen, bekannt als städtische Wärmeinsel, ist mehr als nur ein unangenehmes Sommererlebnis – es ist ein wachsendes Problem für Gesundheit, Infrastruktur und Umwelt.
Gefahr für die Gesundheit
Hitze belastet den Kreislauf, verschärft Herz-Kreislauf-Erkrankungen und kann im Extremfall tödlich enden. Besonders gefährdet sind ältere Menschen, Kinder und Menschen mit Vorerkrankungen. „Nächte, in denen die Temperatur nicht unter 20 Grad fällt, sind für viele eine ernsthafte Belastung“, warnt die Deutsche Wetterdienst-Klimatologin Anne Schuster.
Druck auf Infrastruktur und Energieverbrauch
Die Hitze macht auch vor Straßen und Schienen nicht Halt. Asphalt weicht auf, Gleise verformen sich. Gleichzeitig steigt der Strombedarf für Klimaanlagen, was nicht nur die Netze belastet, sondern auch den CO₂-Ausstoß erhöht – sofern der Strom nicht vollständig aus erneuerbaren Quellen stammt.
Wie entstehen Wärmeinseln?
Die Ursachen liegen in der Bauweise: Dunkle Oberflächen wie Beton und Asphalt speichern Sonnenwärme und geben sie langsam wieder ab. Hohe Gebäude verhindern Luftzirkulation, Vegetation ist rar. Hinzu kommt die Abwärme aus Verkehr, Industrie und Klimaanlagen – ein Teufelskreis.
Strategien gegen die Hitze
Mehr Grünflächen, begrünte Dächer, helle Fassadenfarben und offene Wasserflächen können das Stadtklima abkühlen. Einige Städte testen bereits „Schwammstadt“-Konzepte, bei denen Regenwasser gespeichert und für Kühlung genutzt wird. Doch Experten sind sich einig: Ohne eine konsequente Anpassung an den Klimawandel wird das Problem in den kommenden Jahrzehnten weiter zunehmen.
Bad Honnef lernt Nachhaltigkeit
Mit Thermometern, Protokollen und einer eigens entwickelten App zogen im letzten Jahr Schülerinnen und Schüler verschiedener Bad Honnefer Schulen durch die Stadt, um Temperaturen zu messen und die heißesten Orte zu ermitteln.
Die Jugendlichen maßen in 1,50 Metern Höhe die Lufttemperatur in Wohngebieten, Einkaufsstraßen, Parks und auf Plätzen. Zusätzlich dokumentieren sie den Versiegelungsgrad der Flächen, die Albedo – also die Helligkeit – sowie Besonderheiten wie Begrünung, Wasserflächen oder Schattenplätze. Die Messungen wurden mit aktuellen Wetterdaten abgeglichen und in einem Geoinformationssystem erfasst.