Rhein-Sieg-Kreis (ar) –Seit Montag, 3. April 2017, arbeitet eine vom Rhein-Sieg-Kreis in Abstimmung mit dem Umweltministerium und der Bezirksregierung beauftragte Fachfirma im Rahmen eines neuen Konzepts an der Bekämpfung der Herkulesstaude. Dies alleine wird jedoch nicht ausreichen. Insbesondere am Oberlauf der Sieg steht die Staude teilweise flächendeckend. Besonders problematisch ist, dass die Samen der Pflanzen bei Hochwasser flussabwärts gespült werden und dort für weitere Vermehrung sorgen.
Daher bittet der Rhein-Sieg-Kreis in Zusammenarbeit mit den betroffenen Kommunen um:
• Unterstützung:
Flächen, die in der Vergangenheit nicht mehr landwirtschaftlich genutzt wurden, sollen möglichst wieder gemäht oder beweidet werden, um die Herkulesstaude zu verdrängen und
• ehrenamtliche Mithilfe:
Ab dem kommenden Jahr werden freiwillige Helfer gesucht, die die jungen Pflanzen der Herkulesstaude ausstechen, um eine weitere Vermehrung zu verhindern. Informationen hierzu können bei den Ansprechpartnern der Kommunen eingeholt werden (s. Infobox). Zusätzlich wird eine koordinierende Stelle im Rhein-Sieg-Kreis die jeweiligen Ansprechpartner in den Kommunen unterstützen. Interessierte können sich gerne bereits jetzt melden!
Weitere Informationen: http://www.rhein-sieg-kreis.de/herkulesstaude
Ansprechpartner in den Kommunen
» Gemeinde Eitorf: Herr Josef Freiburg (Tel.: 02243-89156) E-Mail: josef-matthias.freiburg@eitorf.de » Stadt Hennef: Herr Johannes Oppermann (Tel.: 02242-888 314) E-Mail: j.oppermann@hennef.de » Stadt Lohmar: Dr. Susanne Salomon (Tel.: 02206-2143) E-Mail: manuela.giannetti@t-online.de » Stadt Sankt Augustin: Frau Birgit Dannefelser (Tel.: 02241-243426) E-Mail: birgit.dannefelser@sankt-augustin.de
» Stadt Siegburg: Herr Thomas Schmitz (Tel.: 02241-102350) E-Mail: thomas.schmitz@siegburg.de » Stadt Troisdorf: Dr. Hans-Bernd Bendl (Tel.: 02241-900 710) E-Mail: bendlh@troisdorf.de » Gemeinde Windeck: Herr Mark Fröhling (Tel.: 02292-601 160) E-Mail: mark.froehling@gemeinde-windeck.de
Herkulesstaude
Die Herkulesstaude (Heracleum mantegazzianum) stammt aus dem Westkaukasus und kommt seit Ende des 19. Jahrhunderts in Deutschland vor. Die Pflanze wurde wegen ihrer imposanten Erscheinung in Gärten kultiviert und wegen des Blütenreichtums als Trachtpflanze für die Bienenweide von Imkern empfohlen.
Die Herkulesstaude ist eine zwei- bis fünfjährige Staude; das heißt, nach der Keimung im Frühjahr bildet sie eine Blattrosette, im zweiten, spätestens im fünften Jahr bildet sie Blüten und stirbt nach der Samenreife ab. Eine Pflanze bildet durchschnittlich 20.000 (bis zu über 100.000!) Samen, die mehrere Jahre keimfähig sind. Im Überschwemmungsbereich von Fließgewässern werden die schwimmfähigen Samen durch das Wasser verbreitet.
Der Saft aller Pflanzenteile enthält photosensibilisierende Substanzen (sog. Furanocuramine), die in Verbindung mit Sonnenlicht (UV-Strahlung) zu schweren, verbrennungsähnlichen Schäden der Haut führen können. Bei Arbeiten an der Herkulesstaude ist daher unbedingt auf eine vollständige Bedeckung der Haut zu achten, außerdem sind Handschuhe und Schutzbrille zu tragen. Sollte der Pflanzensaft dennoch auf die Haut gelangen, muss er sofort mit viel Wasser und Seife abgewaschen werden. Die betroffene Hautpartie soll für mindestens 48 Stunden nicht dem Sonnenlicht ausgesetzt werden und in der Folgezeit mit Sonnencreme geschützt werden.