
Bad Honnef | Nach einer langen Winterpause, die für den FV Bad Honnef im vergangenen Jahr früher als gewollt begann, stand gestern erstmals wieder ein Ligaspiel auf dem Programm der Badestädter. Die Grün-Weißen waren nicht gerade unglücklich darüber, dass der Start in den Ligaspielbetrieb erst jetzt erfolgte. Die Mannschaft von Trainer Carsten Klohe wird derzeit von einem enormen Verletzungspech heimgesucht. Das gestrige Heimspiel gegen den SV Schlebusch stand daher vor Beginn unter keinem guten Stern.
Denn mit Patrick Dicke (Kreuzbandriss), Gaspard Fehlinger (Teilabriss der Patellasehne) und Mike Juchem (Bandscheibenvorfall) stehen dem HFV-Übungsleiter gleich drei Stammspieler für längere Zeit nicht zur Verfügung. Zudem war vor dem Spiel gegen die Leverkusener auch der Einsatz von Benjamin Krayer und Kevin Leisch mehr als fraglich. Dementsprechend kleinlaut gab sich das Honnefer Lager im Vorfeld der Partie. Zumindest HFV-Kapitän Kevin Leisch stand schlussendlich auf dem Platz, als Schiedsrichter Bilal Bodabouz die Nachholpartie eröffnete.
Die Gäste aus Schlebusch überließen dem HFV bereitwillig den Ballbesitz und lauerten auf Fehler der Grün-Weißen im Spielaufbau. Auf diese Weise kamen die Farbenstädter in der 21. Minute des Spiels zur ersten großen Torgelegenheit. Die schnelle Offensive der Schlebuscher nutzte einen schlampigen Querpass der Honnefer Viererkette zum Gegenstoß. HFV-Keeper Marcel Gehrlein verhinderte in der darauffolgenden Eins-gegen-eins Situation die Führung des SVS.
Im Anschluss gelang es den Badestädtern immer besser, die hohen Ballbesitzanteile in Offensivaktionen umzumünzen. Die beste Gelegenheit bot sich den Honnefern in der 31. Spielminute, als gleich zwei HFV-Akteure an einer scharfen Hereingabe von der rechten Seite vorbeirutschten.
Mit fortschreitender Spieldauer wurde immer mehr ersichtlich, dass die HFV-Abwehr mit den tiefen Läufen der Schlebuscher Angreifer überfordert war. Ein Flankenlauf über die eigene linke Seite konnte nicht verteidigt werden. Die anschließende Hereingabe in die Zentrale führte zu einer brenzligen Situation, die Felix Handke nur noch durch ein Foul entschärfen konnte. Den fälligen Strafstoß verwandelte Schlebuschs Denis Labusga ohne Probleme zur 0:1 Pausenführung für die Leverkusener (39.).
Die erste zwingende Aktion nach dem Seitenwechsel war dann ein Angriff des HFV über die rechte Seite. Gürsel Boztas legte den Ball in den Strafraum, von wo Honnefs Kapitän Kevin Leisch überlegt verwandelte (52.).
Der Ausgleichstreffer der Badestädter sorgte jedoch noch nur kurz für Aufwind. Schon wenig später musste der starke Marcel Gehrlein erneut in höchster Not klären (63.). Kurz darauf verpassten die Schlebuscher die Möglichkeit, einen Fehlpass des HFV zum Torerfolg zu nutzen (68.). Den aus dieser Situation resultierenden Eckball konnte Leisch nur noch in das eigene Tor klären (69.).
Aufgerüttelt durch die erneute Führung der Schlebuscher intensivierten die Grün-Weißen ihre Offensivbemühungen und kamen dem Ausgleich phasenweise ziemlich nah. Doch eine Hereingabe von Manuel Jäger war für Michael Schülgen nicht mehr zu erreichen (77.).
Die Honnefer warfen in den letzten zehn Minuten alles nach vorne, aber weitere Torgelegenheiten sollten nicht entstehen. Das vehemente Anrennen der Gastgeber nutzten die Schlebuscher schließlich, um durch zwei Kontertore den Endstand von 1:4 herzustellen (83., 86.).
Die deutliche Niederlage gegen den SVS war für die Honnefer Akteure eine bittere Pille. Die ersatzgeschwächte Klohe-Elf kämpfte lange gegen die sich anbahnende Niederlage an. Im Endeffekt waren es jedoch zu viele Fehler und Ungenauigkeiten, die von den Schlebuschern eiskalt genutzt wurden. Eine ärgerliche Niederlage gegen einen Gegner, der für den HFV in Bestbesetzung mit Sicherheit schlagbar gewesen wäre.
Schon kommenden Sonntag bietet sich für den FV Bad Honnef die Chance auf Wiedergutmachung. Auf dem Kunstrasenplatz an der Schmelztalstraße gastiert dann der Tabellensechste SC Borussia Lindenthal-Hohenlind. Anstoß der Partie ist um 15:00 Uhr.