Bad Honnef – Sponsoren und ein Teil des Vorstands verließen noch vor dem Abpfiff den Platz. Da lag der HFV, fünf Minuten vor Schluss, 1:5 zurück. Nicht gegen den Tabellenzweiten, sondern gegen den zu diesem Zeitpunkt noch Tabellenvorletzten SC Rheinbach. Es war das Spitzenspiel der Kellerkinder, psychologisch von großer Bedeutung.
Hätten die Honnefer überzeugend gewonnen, hätte der Sieg auch mental aufbauend wirken können. So ist der HFV am Tiefpunkt der Saison 2019/20 angelangt. Und die Fans des SC Rheinbach skandierten: „Wir sind wieder da!“
Das dürfte ein wenig übertrieben sein. Mit dem Gast stellte sich keine Spitzenmannschaft vor, sondern eine Elf, die spielerisch sicherlich keine Bäume ausriss. Vorteil Rheinbach: Das Team machte wenigstens aus seinen Chancen Tore. Der HFV nicht. Dreimal ging das Leder in der ersten Hälfte ans Aluminium. Rheinbach hatte hingegen zwei gute Chancen und nutzte sie.
In der zweiten Hälfte mühte sich der Gastgeber redlich, ließ aber weder spielerische Qualität noch körperliche Überlegenheit erkennen. Rheinbach konnte die grün-weißen Angriffe fast immer abwehren, profitierte dabei häufig von ungenauen Zuspielen. Kevin Leisch hatte kurz nach dem Anpfiff zur zweiten Halbzeit die Möglichkeit zum Anschlusstreffer. Sein guter Schuss streifte den Pfosten und ging von dort ins Aus.
[the_ad id=“104092″]In der Folge wurden die Honnefer auf der rechten sowie der linken Seite mehrmals überlaufen und Rheinbach lag bis zur 65. Minute plötzlich 4:0 in Führung. Manuel Jäger gelang in der 67. Minute der Ehrentreffer. Das 5:1 für den SC in der 87. Minute war nur noch Formsache.
Man muss es so formulieren: Der HFV bot eine katastrophale Leistung. Über die desolate Abwehr muss nicht mehr geredet werden, das Mittelfeld ist enttäuschend, der Sturm trifft nicht. Weiterhin hält der HFV mit vier Punkten die Rote Laterne.
Selbst Geschäftsführer Frank Breidenbend rieb sich die Augen und bemängelte die Leistung seiner Mannschaft: „Keine Ideen.“
Der Vorstand will sich nun in der kommenden Woche zusammensetzen und überlegen, was zu tun ist. Möglicherweise müsse man über neue Spieler sprechen, so Vorstandsmitglied Stephan Göckeler. Sicher sei aber auch, dass der Verein kein Geld in die Mannschaft pumpen wird, das er nicht hat. Egal, ob der Abstieg drohe. Klar sei auch, dass es keine Trainerfrage geben werde.
Nächsten Woche tritt der HFV beim Tabellenzweiten Vfl Alfter an. Eher unwahrscheinlich, dass es dort für die Grün-Weißen etwas zu holen gibt. Aber man weiß ja nie …